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Politik

G7-Gipfel: „Entspannter Einsatz“ für Polizei

Nach dem Start des Gipfels der sieben wichtigsten Industrienationen der Welt (G7) im oberbayerischen Schloss Elmau am Sonntag ist die Lage laut Tiroler Polizei „sehr ruhig“. Eine G7-Streife der deutschen Polizei fasste am Sonntagnachmittag allerdings einen 24-Jährigen, nachdem er in Scharnitz in ein Haus eingebrochen war.

Auch verkehrsmäßig habe man soweit „alles im Griff“, hieß es gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Rund 500 Tiroler Beamtinnen und Beamten seien im Dienst oder in Bereitschaft.

Wanderrouten und Radwegen kontrolliert

Sie führen Personenkontrollen, Aufklärungs- und Sicherheitsstreifen im alpinen Gelände sowie Verkehrsumleitungen durch. Die meisten Autofahrer seien gut informiert, hielt Dummer fest. Nur vereinzelt würden Lenker ohne Berechtigung an der deutschen Grenze aufgehalten und zurückgeschickt. Die Umfahrung über die Autobahn A12 in Richtung Kufstein funktioniere einwandfrei.

In Sachen alpiner Streifgänge stünden die Bezirke Reutte, Innsbruck-Land, die Stadt Innsbruck und vor allem das nahe gelegene Seefelder Plateau im Fokus, informierte der Polizeisprecher. Wanderrouten und Radwege würden kontrolliert. Jene, die vom 26. bis zum 28. Juni im Wettersteingebirge unterwegs sind, sollten im Falle einer Kontrolle einen Ausweis mit sich führen, riet Dummer.

Mannschaftsbusse der deutschen Polizei
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Insgesamt sind 20.000 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland bei dem G7-Gipfel am Wochenende im Einsatz

24-Jähriger nach Einbruch von G7-Streife gefasst

Ein 24-jähriger Einbrecher wurde nach einen Einbruchdiebstahl in Scharnitz (Bezirk Innsbruck-Land) am Sonntagnachmittag von einer G7-Polizeistreife gefasst. Wie die Polizei berichtete, wurde der Iraker auf der Flucht von deutschen Beamten an der Grenze angehalten und daraufhin festgenommen. Er verweigerte die Aussage, hatte aber die Beute – einen Hausschlüssel, ein Fahrrad und Bargeld im dreistelligen Eurobereich – bei sich. Er wurde angezeigt.

Proteste in Garmisch

Fast schon traditionell werden G7-Gipfel von Protesten begleitet. In Garmisch seien am Sonntag rund 400 Gipfelgegner zu einer Demonstration zusammengekommen, teilte Dummer mit. In Tirol sei es bisher zu keinen Protesten gekommen, es wurden auch keine angekündigt. Am Samstag wurden vier Teilnehmer bei einem Protest in München festgehalten. Ihnen wurde nach Attacken auf Polizisten gefährliche Körperverletzung vorgehalten, ein Richter sollte im Sonntag über die Haft entscheiden. Laut Polizei beteiligten sich 4.000 Menschen an der Demonstration in der bayerischen Hauptstadt – weniger war als im Vorfeld erwartet. Die Münchner Polizei hatte 3.000 Beamte aufgeboten.

80 Spezialkräfte aus Österreich unterstützen Deutschland

Insgesamt sind 20.000 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland bei dem G7-Gipfel am Wochenende im Einsatz. Rund 80 Spezialkräfte aus Österreich unterstützen die deutsche Polizei. Umfang und Ausmaß des diesjährigen Gipfels sind jedoch bei weitem nicht mit dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau im Jahr 2015 vergleichbar. Damals wurden 1.800 Polizisten allein im Bundesland Tirol eingesetzt – vor allem, weil kurz darauf die Bilderberg-Konferenz in Telfs (Bezirk Innsbruck-Land) stattfand.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz empfing zu Mittag die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens und Japans in dem hermetisch abgeriegelten Anwesen im bayrischen Wettersteingebirge an der Grenze zu Tirol. Wegen seiner Abgeschiedenheit auf rund 1.000 Metern Höhe nahe der Grenze zu Österreich gilt das Hotel als idealer Ort für ein solches Treffen. Das Gelände ist weiträumig mit streng bewachten kilometerlangen Zäunen abgeriegelt. Hauptthema ist die Unterstützung der Ukraine.