Feuerwehrfrauen vor einem Feuerwehrauto
ORF
ORF
Chronik

Noch immer kaum Frauen bei der Feuerwehr

Frauen sind bei den Tiroler Feuerwehren immer noch eine Ausnahme. Vor allem in den Führungspositionen ist der Frauenanteil gering. Künftig sollen Hürden für Frauen abgebaut und Klischees aufgebrochen werden, um den Frauenanteil zu steigern, hieß es.

Frauen bei der Feuerwehr muss man in Tirol nach wie vor mit der sprichwörtlichen Lupe suchen. Viele Feuerwehren liegen in reiner Männerhand. Ein Grund dafür sei, dass unter anderem viele Feuerwehrhäuser veraltet seien, hieß es. So fehlten etwa in vielen Gebäuden die Damentoiletten.

Zwei Kommandantinnen in ganz Tirol

„Das wird schon auch traditionelle Gründe haben. Frauen sind vielleicht noch nicht selbstbewusst genug, um sich bei der Feuerwehr zu engagieren“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) zu einem möglichen weiteren Grund. Die Zukunft schaue allerdings gut aus. Speziell bei der Feuerwehrjugend gebe es viele junge Frauen. Das soll ein Anreiz sein, damit sie dann auch bei der „richtigen Feuerwehr“ ihren Dienst verüben, so Geisler.

Feuerwehrfrauen im Einsatz
ORF
In Tirol gibt es derzeit nur zwei Feuerwehrkommandantinnen

Die Feuerwehrjugend zählt derzeit rund 380 weibliche Mitglieder. Das seien um 40 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Und auch die aktuelle Entwicklung bei den erwachsenen Mitgliedern gehe immer mehr in diese Richtung, wurde betont: „Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Wir haben ja auch Kommandantinnen in Tirol“, so Geisler.

Bis dato gibt es tirolweit zwei Kommandantinnen: eine bei der Freiwilligen Feuerwehr in Steinberg am Rofan und eine weitere bei der Freiwilligen Feuerwehr in Jungholz im Bezirk Reutte.

Männermangel brachte erste Frauen zur Feuerwehr

Eine der ersten Feuerwehrfrauen Tirols gab es in Steinberg am Rofan (Bezirk Schwaz). „Wir sind eigentlich nur dazugekommen, weil es einen Mangel an Männern gab. Wir sind nur deswegen gefragt worden“, erzählte Andrea Haaser von der Freiwilligen Feuerwehr in Steinberg am Rofan. Beim Land sei man bemüht, noch mehr Frauen für die Feuerwehr zu gewinnen, hieß es. So sollen beispielsweise Feuerwehrgebäude in Zukunft für Frauen und Männer tauglich sein.