Weizen-Ähren in der Sonne
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Landwirtschaft

Tiroler Getreideanbau nur in engen Grenzen

Tirol ist beim Getreide fast komplett von anderen Ländern abhängig. Nur ein Prozent des in Tirol benötigten Getreides wird hier angebaut. Generell gibt es zwar eine leichte Tendenz zu mehr Getreideanbau. Schnell mehr vom teuer gewordenen Weizen anzubauen, ist aber nicht möglich.

800 Hektar an Getreide werden in Tirol angebaut, davon 200 Hektar Weizen. Das sei etwas mehr als früher, sagt Wendelin Juen von der Landwirtschaftskammer. Schon über den Zeitraum der letzten Jahre habe die Fläche leicht zugenommen, weil man in Flaurling ein Getreideaufbereitungszentrum habe, wo man Getreide lagern, trocknen und reinigen könne, „das ist natürlich ganz wichtig für den Anbau“, so Juen.

Ein Weizenfeld bei Zirl
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Der Getreidenbau ist zwar leicht im Zunehmen, große Sprünge sind aber nicht möglich

Struktur und Gesetze schränken Anbau ein

Allerdings werde nur ein Prozent des benötigten Getreides in Tirol angebaut. Schnell mehr Weizen anzubauen, sei schon aufgrund der landwirtschaftlichen Struktur in Tirol sehr schwierig und benötige Zeit, so Juen. Aber auch gesetzliche Vorgaben bestimmen die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen, sagt Juen, der auch zuständiger Fachbereichsleiter in der Landwirtschaftskammer ist.

Landwirte können nicht machen, was sie wollen

Die Landwirtschaft werde von vielen Außenfaktoren bestimmt und der Landwirt könne schon lange nicht mehr das machen, was er will. Dazu gehöre auch die Flächenausweitung im Ackerbau. Ein Hektar sei frei, ein Betrieb könne fünf Prozent Ackerfläche dazunehmen, wenn er ein Ökobetrieb beim österreichischen Umweltprogramm sei, „damit ist er natürlich auch beschränkt in der Ausweitung der Getreidefläche“, so Juen. Außerdem brauche es auch geeignete Flächen, man könne nicht einfach aus Grünland eine Getreidefläche machen.
 

Der Getreidemarkt ist derzeit labil und der Weizenpreis abhängig von der Börse, da das Getreide dort gehandelt wird. Wie sich der Preis weiter entwickeln wird, ist laut Juen ungewiss.