Die Pocken-PCR-Testprobe wird zur genaueren Untersuchung und zur eventuellen Bestätigung des Befundes an die Virologie in Wien übermittelt. Wird dort eine Affenpocken-Infektion festgestellt, gilt der Fall als bestätigt. Mit einem Ergebnis ist in den kommenden Tagen zu rechnen. „Die betroffene Person, die Symptome hat, wurde zur Behandlung und für weitere Abklärungen in einem isolierten Bereich an der Klinik Innsbruck aufgenommen“, informiert Gesundheitsdirektorin Theresa Geley.

Keine Kontaktpersonen in Tirol
„Eine Ansteckungsfähigkeit beginnt mit dem Zeitpunkt des Auftretens von Symptomen. Im Zuge der behördlichen Erhebungen sind laut Angaben der betroffenen Person keine Kontaktpersonen in Tirol zu verzeichnen“, erklärte die Gesundheitsdirektorin.
Bei einer möglichen Affenpocken-Erkrankung sind die rasche Überprüfung des Verdachtes sowie eine Absonderung und auch die Nachverfolgung von Kontaktpersonen entscheidende Maßnahmen. Diese seien von den Behörden im vorliegenden Fall umgehend getroffen worden, teilte das Land in einer Aussendung mit.
Ansteckungsfähigkeit von zwei bis vier Wochen
Eine Ansteckungsfähigkeit dauert bei einer nachgewiesenen Affenpocken-Infektion an, solange Krusten vorhanden sind – durchschnittlich zwei bis vier Wochen. In dieser Zeit bleibt die Absonderung aufrecht.
Laut derzeitigen Empfehlungen des Bundes besteht für Kontaktpersonen von bestätigten Affenpocken-Erkrankungen keine Quarantänepflicht, jedoch die Vorgabe einer Überwachung des Gesundheitszustands, sorgsame Hygiene und Vermeidung von bestimmten Kontakten (beispielsweise mit immungeschwächten Personen, Kindern oder Schwangeren).
Zweimal täglich Fieber messen wird empfohlen
Bei Vorliegen eines Affenpocken-Falles werden Kontaktpersonen für 21 Tage nach Letztkontakt aufgefordert, zweimal täglich Fieber zu messen sowie den Gesundheitszustand zu beobachten. Bei engen Kontaktpersonen wird dies behördlich überprüft.
„Bei Auftreten von Krankheitszeichen wie hohem Fieber oder Schüttelfrost und Lymphknotenschwellungen (besonders in der Leiste) sowie eines Ausschlags in der Mundhöhle und im Gesicht soll ein Arzt oder eine Ärztin sowie die Gesundheitsbehörde ausschließlich telefonisch kontaktiert werden und die Person sich sofort selbst isolieren"“, sagt Gesundheitsdirektorin Geley.
Über 2.700 Affenpockenfälle in Europa registriert
Die führenden Gesundheitsorganisationen in Europa haben mittlerweile insgesamt 2.746 Fälle von Affenpocken aus 29 europäischen Ländern und Regionen identifiziert.
1.799 Fälle seien dem europäischen Überwachungssystem Tessy gemeldet worden, 1.796 davon seien von Laboren bestätigt, schrieben die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer gemeinsamen Analyse zu dem Ausbruch. Sterbefälle seien bisher noch nicht gemeldet worden – mehr dazu in Über 2.700 Affenpockenfälle in Europa registriert (news.ORF.at).