Die Ursache für den starken Anstieg sieht der Leiter des Coronavirus-Einsatzstabes beim Land Tirol, Elmar Rizzoli, in den neu aufgetauchten Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Derzeit seien 67 Prozent aller positiven Fälle auf eine dieser beiden Varianten zurückzuführen. Diese Varianten seien zwar ansteckender, würden aber keine höhere Pathogenität aufweisen.
Keine kritische Situation in Spitälern absehbar
Deshalb erwartet Rizzoli in nächster Zeit in den Spitälern zwar einen Anstieg, es werde aber keine Situation geben, die nicht zu managen wäre. Insofern brauche es auch keine zusätzlichen Maßnahmen, so Rizzoli. Er verweist auch darauf, dass man vor einem Jahr bei einer wesentlich niedrigeren Inzidenz von 37 statt derzeit über 460 höhere Krankenhauszahlen als jetzt gehabt habe. Derzeit gebe es in den Tiroler Spitälern 59 Coronavirus-Patientinnen oder -Patienten auf Normalstationen und drei auf Intensivstationen.
Keine große Dunkelziffer
Man erwarte auch weiterhin steigende Zahlen, so Rizzoli, allerdings würden die stark gestiegenen Zahlen des Abwassermonitorings großteils schon von den jetzigen Testzahlen widergespiegelt. Mit dem Abwassermonitoring könne man nicht weit in die Zukunft schauen, es liege vielleicht ein oder zwei Tage voraus. Aus dem Abgleich der Zahlen sei aber ersichtlich, dass es in Tirol derzeit keine sehr hohe Dunkelziffer gibt, so Rizzoli. Regional gebe es beim Abwassermonitoring schon Unterschiede, man könne aber nicht von einem Hotspot sprechen.
Im Übrigen liege Tirol in einem internationalen Trend. Diesmal habe die Welle vor ein paar Wochen in den südwesteuropäischen Ländern wie Portugal ihren Ausgang genommen und nun Mitteleuropa erreicht. Auch in Deutschland oder Italien seien die Zahlen stark gestiegen. Von Mittwoch- auf Donnerstagvormittag wurden in Tirol 531 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 4.143 Personen gelten damit derzeit als aktiv positiv.