Landhaus spiegelt sich in der Fassade des TIWAG-Gebäudes
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Wirtschaft

TIWAG Konzernergebnis stark gesunken

Trotz eines höheren Konzernumsatzes ist beim Landesenergieversorger TIWAG das operative Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Daneben berichtete der Energieversorger, dass Wirtschaftslandesrat Anton Mattle (ÖVP) ab sofort Aufsichtsratsvorsitzender wird.

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Konzern sank gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent auf 119,5 Millionen Euro. Gleichzeitig stieg der Konzernumsatz aufgrund der Preiserhöhungen an den Energiebörsen auf 1,59 Milliarden Euro (2020: 1,13 Milliarden). „Stark gestiegene Einkaufspreise am Gasmarkt“ hätten das operative Konzernergebnis „in Summe gedrückt“, argumentierte TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser.

Mattle wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Am Montag kam es im Zuge der konstituierenden Aufsichtsratssitzung zu einer Neubesetzung des Präsidiums. Anton Mattle folgt als Aufsichtsratsvorsitzender auf den Unternehmer und Ex-Industriellenchef Reinhard Schretter, dessen Mandat ausgelaufen war. Sollte Mattle im Herbst Landeshauptmann werden, müsste er diese Funktion wieder niederlegen, hieß es vom Konzern. Mattle wäre dann nur für drei Monate Aufsichtsratchef gewesen.

FPÖ-Kritik an Postenbesetzung

Scharfe Kritik an der Personalie Mattle kam von der Tiroler FPÖ. Landesparteiobmann Markus Abwerzger nahm die Bestellung zum Anlass, um sich abermals gegen aktive Politiker in Aufsichtsräten auszusprechen. Die kolportierte Bestellung bezeichnete er als „Postenschacher“, sie sei „unmoralisch und zugleich demokratiepolitisch bedenklich“.

TIWAG-Eigentümervertreter und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sah in der Besetzung den Einzug von „wirtschaftlichem und energiepolitischem Know-how in den Aufsichtsrat“. Am Montag wurde auch betont, dass die Entscheidung dazu schon vor Platters angekündigten Rückzug gefallen war.