Das Halsband ist aus Segeltuch gefertigt, durch das eine Strombahn führt. Dazu kommt noch ein Akku als Energiequelle. Der Stromstoß für den Wolf soll die Stärke eines Elektrozauns haben, erklärt Erfinder Michael Eder aus Lienz: „Wenn ein Angriff ist, egal von welchem Beutegreifer, wird ein Stromschlag ausgelöst. Wir wollen, den Wolf dazu zu bringen, den guten Geschmack des Schafs zu verbinden mit ganz einer schlechten Erfahrung“. Damit sollen Wölfe langfristig vergrämt werden.
In Lavant in Osttirol soll das Halsband in der Praxis erprobt werden. Dort auf der Hochalm wurden in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Schafe Opfer eines Wolfes. Mit dem Halsband hoffen die Bauern jetzt, einen wirksamen Schutz gefunden zu haben, wie der Landwirt Hans Hanser erklärt: „Jetzt gibt es eben die Aussicht, mit dem Band unter anderem einen gewissen Herdenschutz zu praktisieren. Deswegen mache ich mit und den Schafen passiert nichts dabei“.
Technische Herausforderungen für die Praxis
Umgesetzt wurde die Erfindung von der Firma Micado aus Oberlienz. Dabei galt es für die empfindliche Elektronik einen Mittelweg zu finden, so der Technik-Geschäftsführer Andreas Dorer: „Zum einen muss das Halsband wetterfest sein, zum anderen muss es die ganze Saison halten.“
Wie der Erfinder Michael Eder versichert, können sich die Schafe gegenseitig kaum elektrisieren. Auch für Wanderer oder andere Menschen, die mit den Schafen in Kontakt kommen, sei das Gerät ungefährlich. Wenn es doch zu einem Stromstoß kommen sollte, dann sei der Schmerz verkraftbar.

Im Sommer wird der Praxiseinsatz des Elektro-Halsbands von einer Projektgruppe der HAK Lienz betreut. Dabei werden Akkus getauscht und Daten ausgelesen. Wenn alles nach Plan geht, dann soll das Gerät zum Schutz vor Wölfen im kommenden Jahr erhältlich sein.