Felsbrocken
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Chronik

Verschütteter Kletterer: Bergung riskant

Nach dem Gesteinsabbruch, bei dem am Donnerstag im Kaisergebirge (Bezirk Kufstein) ein Deutscher meterhoch unter Felsen begraben wurde, war unklar, ob eine Bergung in absehbarer Zeit möglich ist. Die Suche musste aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.

Der 30-Jährige war mit vier Alpinisten am Stripsenjoch unterwegs gewesen. Es handelt sich laut Polizei um Heeresbergführer aus Deutschland, die in der 40 Meter hohen Felswand Abseilübungen absolvierten. Am Fuße der Wand banden sich die Alpinisten nach Angaben der Exekutive aus dem Kletterseil aus und gingen zu Fuß über einen Steig wieder zum Ausgangspunkt.

Riesige Geröllmassen

Auf dem Weg zu diesem Ausgangspunkt lösten sich oberhalb an die 100 Kubikmeter Fels und Gestein. Der Kletterer wurde unter Metern von Geröll begraben. Seine Kollegen, die sich bereits am Ausgangspunkt befanden, hörten ein lautes, dumpfes Rauschen.

Stelle in Felsen und Schnee
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Weiteres Material könnte abbrechen

Eine Suchaktion mit mehreren Bergrettungen, Feuerwehren, Hubschraubern und Spürhunden wurde gestartet, musste aber Donnerstagnachmittag abgebrochen werden, obwohl die Hunde den Verschütteten erschnüffeln konnten. Die Einsatzkräfte hätten keine Chance gehabt, die großen Steine zu bewegen, selbst mit Metallstangen als Hebeln sei das aussichtslos gewesen, hieß es. Der Kletterer ist teilweise unter Felsbrocken so groß wie Autos verschüttet, so die Alpinpolizei.

Die Lage sei momentan zu gefährlich, und es könnte auch noch Gestein nachkommen, hieß es seitens der Polizei. In der Felswand über dem Unglücksort hängen noch Gesteinsbrocken und es gibt Risse. Das Gebiet sei aber nicht als außergewöhnlich labil bekannt, so die Alpinpolizei. Eine Steinlawine diesen Ausmaßes sei deshalb unerwartet gewesen.

Bergretter stehen mit Hunden bei Autos
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Aufwendige Bergung mit schwerem Gerät

Später fand eine Begutachtung durch den Landesgeologen statt, teilte die Polizei am Abend mit. Seine Beurteilung, ob weitergesucht werden könne, stand vorerst noch aus. Eine Bergung könne wegen der Steinmassen nur mit schwerem Gerät durchgeführt werden. Dass der Unglücksort im Hochgebirge liegt, erschwert die Lage. Ein Bergeeinsatz sei nur mit Kontrollposten möglich, hieß es.

Die vier weiteren Kletterer blieben unverletzt. Sie wurden zunächst von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Deutschen verbringen die Nacht noch in Tirol, bevor sie am Freitag nach Deutschland zurückkehren.