Sujetbild zur Ausstellung „Wir Tiroler sind lustig“ mit der Jodlerin Hermine Mayerhofer, Innsbruck 1910.
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Kultur

Ausstellung über die Lustigkeit der Tiroler

Das Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck zeigt derzeit die Ausstellung „Wir Tiroler sind lustig“. Dabei geht es um die vermeintliche Heiterkeit der Tiroler, die durch Sänger, Heimatabende und Heimatfilme in die Welt getragen wurde und wird.

Dass es auf den ersten Blick wenig originell ist, in Tirol eine Ausstellung über Tirolertum, Volksmusik und der positiven Lebenshaltung der Tiroler auf die Beine zu stellen, räumte der Direktor der Tiroler Landesmuseen, Peter Assmann, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag ein. „Es ist eine erwartbare Ausstellung, die aber viele Überraschungen bietet“, betonte er.

Außenansicht des Volkskunstmuseums in Innsbruck
Wolfgang Lackner

Die Besucher erwarte jedenfalls eine große Vielfalt und man dürfe sich über den großen Bogen freuen, der zeige welche massive Außenwirkung die Tiroler Volksmusik beispielsweise in Japan und den USA hat, so der Landesmuseen-Direktor. „Nicht zuletzt lassen sich über die Musik auch die Befindlichkeiten der jeweiligen Zeit ablesen“, fügte er hinzu.

Verbindung von Volksmusik und Tourismus

Ausstellungskuratorin Sonja Ortner, die zugleich auch das Tiroler Volksliedarchiv leitet, stellte hingegen vor allem die Verbindung von Volksmusik und Tourismus in den Mittelpunkt. „Der Sänger Ludwig Rainer war mit seinem Hotel am Achensee auch einer der Mitbegründer des Tourismus“, strich sie heraus.

Teil der Ausstellung im Innsbrucker Volkskunstmuseum
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Programm zum Film „Die singenden Engel von Tirol“, 1958, mit den Kindern der Musikfamilie Engel aus Reutte

Auch die Tirolerabende und die Reisen der Nationalsänger stünden oft in diesem Zusammenhang: „Die Marke Tirol spielt, vermittelt durch Musik und Film, als eine Region der unberührten Natur für Gäste eine sehr große Rolle.“

Landesgesetzblatt hat Tiroler Abende geregelt

So ist der erste Raum der Ausstellung dann auch unter anderem Ludwig Rainer und den Rainer-Sängern gewidmet, deren Konzertreisen sie auch nach Russland führten. Wie geschäftstüchtig und anpassungsfähig ebenjene Sänger waren, zeigt zudem beispielsweise ein Textheft, das mit einer englischen Übersetzung der Tiroler Texte aufwartet.

Plakat zu Olympia-Marschlied
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Olympia-Marschlied von Heimatliedkomponisten Hubert Klier, 1964

Der zweite Raum bringt dann die Tirolerabende aufs Tapet, die laut Ortner als eine direkte Fortsetzung der zahllosen Konzerte der Nationalsänger in aller Welt betrachtet werden können. In diesem Raum erfährt der Besucher etwa, dass es ein Landesgesetzblatt gab, in dem genau geregelt wurde, wie ein Tirolerabend auszusehen hatte.

Über Heimat- und Werbefilme

In Raum drei und vier begegnen einem dann die Themen Heimatfilme, Werbefilme und – kurz gestreift – auch die NS-Zeit, in der Tirolerabende und Volksmusik immer wieder ideologisch instrumentalisiert wurden. Zum Schluss der Ausstellung im vierten Raum dürfen sich dann schließlich Besucher an einer Umdichtung eines bekannten Tiroler Volksliedes versuchen.

Auch ein Rahmenprogramm zur Ausstellung ist geplant, wie die Leiterin der Landesmuseen-Kulturvermittlung, Katharina Walter, verriet. So gibt es am 30. Juli zum Beispiel einen Jodelworkshop, weiters Gesprächskonzerte, Kinderkonzerte, Schuhplattel-Performances und noch einiges mehr. Die Ausstellung läuft von 10. Juni bis 27. November.