Der Bergschuh soll laut Messner am Fuß des Diamir-Gletschers gefunden worden sein und zu Günthers Leiche gehören. „Einheimische haben den zweiten Schuh gefunden. Mir wurde nur ein Bild zugeschickt“, sagte Messner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er werde den Schuh selbst abholen und nach Hause bringen, das eile aber nicht, sagte der 77-jährige frühere Extrembergsteiger. „Ich werde in den nächsten Jahren sicher noch einmal hingehen.“
Gedenk-Ort am Nanga Parbat
Er wolle auch die von ihm gegründeten Schulen in der Region besuchen, erklärte der Südtiroler. Er habe den Ort zum Gedenken an den Bruder bereits mit der Familie besucht. „Das ist nie erledigt, das bleibt immer eine traurige, tragische Geschichte.“ Bereits 2006 hatte Messner die sterblichen Überreste seines Bruders im Beisein der Familie am Fuße des Nanga Parbat nach tibetischer Tradition bestattet.

Bereits früherer Knochen- und Schuhfund
Im Jahr 2004 waren erstmals Knochenreste in einer Gletschermoräne in 4.300 Meter Höhe gefunden worden. Eine DNA-Analyse der Universität Innsbruck bestätigte damals, dass die Knochen mit höchster Wahrscheinlichkeit von Günther Messner stammten.
2005 hatte Messner dann über den Fund des ersten Schuhs von Günther am selben Gletscher berichtet. Der Schuh – eine Spezialanfertigung für die damalige Expedition – steht inzwischen in einem von Messners Museen auf Schloss Sigmundskron bei Bozen in einer Art Kapelle, die mit Fotos verunglückter Bergsteiger bestückt ist.
Kontroverse um Messners Tod
Um die Umstände von Günther Messners Tod am 8.125 Meter hohen Nanga Parbat war vor knapp 20 Jahren ein heftiger auch vor Gericht ausgetragener Streit zwischen Messner und Ex-Kameraden entbrannt. Dabei ging es um den Vorwurf nicht ausreichend geleisteter Hilfe und die Frage, wo und wie Messners Bruder tatsächlich zu Tode kam.
Messner hatte stets betont, er sei mit dem Bruder nach dem Erreichen des Gipfels aus Not auf der anderen Seite des Berges abgestiegen. Die Orte, an denen Knochen und der erste Schuh entdeckt wurden, belegten das. Der Fund des zweiten Schuhs sei nun nur noch „die Bestätigung der Bestätigung.“