Bernhard Schmidt
Christian Forcher
Christian Forcher
Politik

Zwei Vorstände bei MFG hinausgeworfen

Der Bundesvorstand der Partei Menschen-Freiheit-Grundrechte (MFG) hat zwei Vorstandsmitglieder des Tiroler Ablegers hinausgeworfen. Das bestätigte Landesobmann Bernhard Schmidt gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“. Doch auch er selbst steht in der Kritik.

Bei den beiden Funktionären handelt es sich um den Finanzreferenten sowie die Schriftführerin, erklärte Landesobmann Bernhard Schmidt, der früher FPÖ-Politiker war und jetzt als freier Mandatar im Innsbrucker Gemeinderat sitzt.

Es sei eine kleine Gruppe, die andere Ansichten vertrete, was den Aufbau der Partei betrifft: „Wir haben einen anderen Zugang.“ Man habe darüber kein Übereinkommen erzielen können, argumentierte der Landesobmann. Laut „Tiroler Tageszeitung“ hatten zudem führende Mitglieder in den vergangenen Wochen mehr Mitsprache – auch in den Bezirken – gefordert.

Parteiinterne Kritik an Landesobmann Schmidt

„Bernhard Schmidt ist als Landessprecher keinen Tag länger tragbar, und es kommt auch nicht infrage, dass er ohne demokratische Legitimation auf Landes- oder Bundesebene für ein Mandat kandidiert“, zitierte die „Kronen Zeitung“ aus einem abgeschickten Schreiben der Schmidt-Widersacher an den MFG-Bundesvorstand.

Die MFG Tirol müsse eine rechtlich und finanziell völlig unabhängige, selbst- und eigenständige, autonome Landesorganisation sein, mit eigenen Statuten, Strukturen und Mitgliederbeiträgen sowie allen Kompetenzen.

„Vertrauen in Bundesvorstand zutiefst erschüttert“

Auch die Bundespartei wurde kritisiert: „Das Vertrauen in den Bundesvorstand der MFG ist zutiefst erschüttert. Das Verhalten des Bundesvorstandes hat leider nichts dazu beigetragen, dieses Vertrauen auch nur ansatzweise wiederherzustellen“, hieß es in Bezug auf den Rauswurf von Alexander Todor-Kostic als Kärnten-Chef der MFG.

MFG-Landessprecher Bernhard  Schmidt
ORF
Bernhard Schmidt will die Frage nach dem Spitzenkandidaten derzeit nicht beantworten

MFG will bei Landtagswahl antreten

Schmidt stellte einen „diktatorischen Führungsstil“ in Abrede. Leute, die ihm einen solchen vorwerfen würden, würden nicht die „Notwendigkeit des Aufbaus“ einer Partei verstehen.

Ziel der MFG bleibe es jedenfalls, bei der Tiroler Landtagswahl im kommenden Jahr anzutreten. Ob er Spitzenkandidat sein wird, wollte Schmidt vorerst nicht sagen. Er sei verantwortlich gewesen für den Aufbau der Strukturen und das sei er nach wie vor. Die Frage der Spitzenkandidatur stelle sich zu einem späteren Zeitpunkt. Bei den Gemeinderatswahlen im vergangenen Februar hatte die MFG 64 Mandate in 47 Gemeinden erreicht – mehr dazu in MFG zieht aus Stand in 47 Gemeinderäte ein.