Naturpark Ötztaler Alpen – Naturparkhaus in Längenfeld
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Umwelt

Naturparke: Mehr Geld für Personal

Die fünf Tiroler Naturparke bekommen zusätzliches Geld für Personal. Mit den Zusatzbudgets sollen die Besucherbetreuung, die Naturschutzarbeit oder das Angebot bei den Naturparkhäusern verbessert werden.

Neben der klassischen Naturschutzarbeit haben die Naturparke viele Aufgaben, die sie bewältigen müssen. Freiwilligenprojekte müssen koordiniert werden, Forschungsprojekte abgewickelt werden und aufgrund zunehmender Zuströme die Besucherlenkung immer neu angepasst werden. Vielfach wurde und wird das mit befristet angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewältigt. Mit den zusätzlichen Mitteln hoffen die Naturparke jetzt, dass sie hier mehr Kontinuität gewährleisten können und bewährte Beschäftigte auch längerfristig halten und absichern können.

Für Personal bekommen die fünf Naturparke heuer und kommendes Jahr in Summe 240.000 Euro aus dem Landesbudget und aus EU-Töpfen. „Wichtig wäre es, wenn diese Finanzierung nicht nach zwei Jahren abrupt endet“, meint Hermann Sonntag vom Naturpark Karwendel. Bei der Besucherlenkung etwa brauche es Leute, die die Problemfelder kennen und wissen, wie sie auf Wanderer, Mountainbiker und andere Besucher zugehen sollen.

Radfahrer und Wanderin sprechen auf Wanderweg miteinander
NPK
Die Aufklärungsarbeit in den Naturparken soll unerwünschte Auswirkungen durch Wanderer oder Mountainbiker in Grenzen halten

Besucherlenkung als große Herausforderung

Beim Land heißt es, dass zusätzliche Gelder auch über das kommende Jahr hinaus angepeilt werden. Umfang und Anforderungen der Arbeit in den Naturparken habe sich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert, so die für Naturschutz zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Die Grünen).

Unter anderem soll damit die Besucherlenkung ausgebaut werden. Die Naturparke Tiroler Lech, Kaunergrat, Ötztaler Alpen, Zillertaler Alpen und Karwendel seien Modellregionen für ein Miteinander von Naturschutz, Bildung, Naturtourismus, Naherholung und Forschung. 57 Prozent der gesamten Schutzgebietsfläche in Tirol werde von den Naturparken betreut.

In leicht erreichbaren Bereichen Aufklärungsarbeit nötig

Vor alle dort, wo viele Menschen das Naturerlebnis suchen oder auch durch spektakuläre Bilder angelockt werden, sehen die Naturparke viele Herausforderungen. Vor allem in den Bereichen, die leicht erreichbar seien, wie das Lechtal, brauche es viel Aufklärungsarbeit. Dort am Lech habe der Wildwassersport über die Jahre stark zugenommen, heißt es von Seiten des Naturparks. Es gebe inzwischen zwar festgelegte Ein- und Ausstiegsstellen am Fluss.

Mit Befragungen werde jetzt aber beleuchtet, ob diese Informationen bei den Wassersportlern überhaupt bekannt sind. Meist würden diese Besucherinnen und Besucher von auswärts kommen. Zusätzliche Mittel brauche es auch, um die Ranger-Arbeit im Naturpark auszubauen. Im Außerfern ist auch das verbotene Wildcampen ein Thema.

Besucherbereich beim Eingangsportal in den Naturpark Tiroler Lech in Forchach
Land Tirol/Reiter
Am Lech sind neben der Information auch spezielle Bereiche für Besucherinnen und Besucher Teil des Konzepts, um andere Gebiete des Naturparks zu entlasten

Im Ötztal hat die Besucherlenkung des Naturparks einen weiteren Aspekt. Dort versucht man mit den zusätzlichen Mitteln das Naturparkhaus in Längenfeld mehr in den Fokus zu rücken. Dort sollen die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeiten in der umliegenden Bergwelt vermittelt bekommen und auch zu geführten Touren in der Natur animiert werden.

Im Zillertal soll die Beschäftigung einer Biologin ausgebaut werden, neben Naturschutzprojekten ist auch sie in der Besucherlenkung tätig. Im Naturpark Kaunergrat stehen wiederum Verhandlungen für das zusätzliche Schutzgebiet auf der Tagesordnung, etwa welche Wanderwege dort notwendig sind und wo andererseits die Natur stärker abgeschirmt werden soll.

Zusätzliches Geld neben Basismitteln und Projektgeldern

Die 240.000 Euro – vorerst für zwei Jahre – sind zusätzlich zur Basisfinanzierung der Naturparke von 1,9 Millionen Euro und den Projektförderungen in Höhe von 540.000 Euro vorgesehen, teilte das Land am Dienstag mit. Dazu kommen dann einmalig noch einmal 1,3 Millionen Euro aus dem Naturschutzschwerpunkt, damit werden Projekte zum Artenschutz und konkrete Umsetzungen der Naturpark-Managementpläne finanziert.