Wie die Polizei am Montag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am Samstag gegen 1.45 Uhr in der Nacht. Einer Streife fiel im Bereich der Tennis-Billard-Arena in Kramsach (Bezirk Kufstein) ein Auto auf, das den dortigen Parkplatz verließ. Die unsichere Fahrweise stach den Beamten dabei ins Auge, woraufhin sie den Pkw an der Kreuzung mit Blaulicht anhalten wollten. Der Lenker ignorierte das jedoch.
Mit über 100 km/h im Ortsgebiet
Er fuhr in den Kreisverkehr ein, verließ diesen anschließend in Richtung Münster und beschleunigte das Auto so sehr, dass er schließlich mit mehr als 100 km/h durch das beschilderte Ortsgebiet fuhr. Die Beamten nahmen die Verfolgung des flüchtenden Fahrzeuges auf, konnten dieses aber nicht mehr einholen.
Über Funk wurden weitere Streifen alarmiert. Beim Kreisverkehr in Brixlegg kam es schließlich beinahe zur Kollision mit einem Polizeiauto, ehe der Fahrzeuglenker den Kreisverkehr in Richtung Kramsach verließ und schließlich wieder flüchten konnte. Mehrere Streifen fahndeten nach dem Wagen, sichteten ihn auch, aber konnten ihn nicht anhalten, da der Lenker noch immer zu schnell und waghalsig unterwegs war.
17-Jähriger stand unter Drogen
Anhand des Kennzeichen konnte jedoch der Zulassungsbesitzer ausgemittelt werden. Es stellte sich heraus, dass dessen 16-jähriger Sohn, der keinen Führerschein hat, sich den Fahrzeugschlüssel genommen habe und vermutlich nun mit diesem unterwegs sei.
Schließlich identifizierte die Polizei den möglichen Lenker des Wagens – ein 17-jähriger Freund des 16-Jährigen, der selbst offenbar nur als Beifahrer mitgefahren war. Der 17-Jährige konnte am Vormittag an seiner Wohnadresse angetroffen und festgenommen werden. Ein Drogentest verlief positiv. Er dürfte Cannabis konsumiert haben. Zudem besitzt auch er keinen Führerschein.
Jugendlichem drohen einige Anzeigen
Im Zuge einer ersten Vernehmung zeigte sich der 17-Jährige geständig den Pkw gelenkt zu haben. Nach Anordnung der Staatsanwaltschaft wird der 17-Jährige auf freiem Fuß zur Anzeige gebracht. Zusätzlich wird er wegen etlicher Verwaltungsübertretungen an die zuständige Bezirkshauptmannschaft angezeigt – unter anderem wegen des fehlenden Führerscheins, wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit.