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Soziales

kontakt+co: Suchtprävention seit 25 Jahren

Die Suchtpräventionsstelle des Jugendrotkreuzes und des Landes Tirol kontakt+co ist mittlerweile 25 Jahre alt. Die Verantwortlichen versuchen, Suchtprävention im Alltag umzusetzen. In Zukunft könnte etwa auch das Thema Medienkonsum mehr Raum einnehmen.

Als Mitte der 90er-Jahre Bilder der offenen Drogenszene in der Schweiz um die Welt gingen, reagierte auch Österreich auf die Problematik „Sucht“. Das war auch die Geburtsstunde von kontakt+co, der Suchtpräventionsstelle des Jugendrotkreuzes und des Landes Tirol. Start und Eröffnung der Einrichtung waren im November 1996.

Über 25.000 Schülerinnen und Schüler erreicht

„Sucht beginnt im Alltag, Suchtprävention auch“, sagt Gerhard Gollner, Leiter von kontakt+co. Mit dem Programm up2U-konnten in den letzten Jahren über 25.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. „Eine andere beeindruckende Zahl, auf die kontakt+co verweisen kann, sind etwa die über 500 Veranstaltungen mit mehr als 9.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Umgang mit alkoholgefährdeten bzw. alkoholkranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Betrieben", so Thomas Wegmayr, Geschäftsführer des Roten Kreuzes Tirol.

Präventionsarbeit lohnt sich

Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) sagt, aktuelle Entwicklungen würden einmal mehr zeigen, dass Präventionsarbeit wirksam und entschärfend ist, „so ist beispielsweise der Konsum von Alkohol und Tabak kontinuierlich gesunken und dazu hat auch die Präventionsarbeit beigetragen“. Aktuell stehe die Weiterentwicklung der Suchtprävention an, so Leja.

Zwei Männer und eine Frau mit einem „Danke“
Jugendrotkreuz Tirol|Christine Widmann
Theresa Geley, Gesundheitsdirektorin Land Tirol, Thomas Wegmayr (li) und Gerhard Gollner

kontakt+co ist eine Fachstelle für Suchtprävention mit Sitz in Innsbruck und ist organisatorisch dem Jugendrotkreuz Tirol zugeordnet. Das Angebot ist auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt. Prävention solle möglichst frühzeitig einsetzen, bevor irgendwelche problematischen Entwicklungen in Gang kommen, hieß es am Freitag in einer Aussendung.

Prävention wirkt wie Brandschutz

Suchtprävention werde oft als Feuerlöscher missverstanden, wenn schockierende Zahlen oder dramatische Drogentodesfälle die Öffentlichkeit beschäftigen. Tatsächlich gehe es aber um Brandschutz. „Suchtprävention ist ein langer Weg der kleinen Schritte, um eine vielgestaltige Gefährdung über einen längeren Zeitraum hinweg zu entschärfen", so Gerhard Gollner.

Es bleibt viel zu tun

Niemand wisse, was die nächsten 25 Jahre bringen. Sicher ist, dass Alkohol, Rauchen, der Konsum illegaler Substanzen, Gaming und Glücksspiel auch künftig Themen voller Dynamik und Veränderung sein werden, um die man sich weiterhin kümmern muss. Der Medienkonsum steht als weitere Problematik bereits im Raum, entsprechende Präventionsmaßnahmen sind in Vorbereitung.