Nachdem im Firmenbuch zuletzt kein Geschäftsführer für die Tochter-GmbH des FC Wacker Innsbruck registriert war, wurde der Insolvenzantrag vom Vereinsvorstand gestellt. Im ersten Anlauf fehlte allerdings die notwendige Unterschrift des Vereinspräsidenten. Nach deren Eintreffen wurde das Konkursverfahren am Freitag laut Kreditschutzverband (KSV) und Creditreform wie erwartet eröffnet. Es seien allerdings viele Fragen offen.
„Über die Höhe der bei der Schuldnerin aushaftenden Verbindlichkeiten lässt sich im Moment vom KSV1870 keine seriöse Aussage treffen“, meinte der KSV in einer Aussendung. Es bleibe abzuwarten, ob die Einschätzung von rund 1,2 Millionen Euro Passiva tatsächlich zutreffe. Medial war zuletzt von drei Millionen Schulden die Rede. Gläubiger können nun bis zum 13. Juli ihre Forderungen anmelden, die erste Tagsatzung findet am 27. Juli statt.

Insolvenzverwalter mit Erfahrung zu Clubkonkurs
Der Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Matzunski wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Er hat bereits Erfahrung auf genau diesem Gebiet, denn bereits im Jahr 2002 hatte er die Insolvenz des Fußballvereins FC Tirol abgewickelt. Ausdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass sich die Insolvenzauswirkungen nicht auf den Verein FC Wacker Innsbruck erstrecken. Es gehe vorerst nur um die die GmbH, die für die Profimannschaft sowie für den Vertrieb von Fan- und Marketingartikeln zuständig ist. Die Tochter-GmbH des Fußballvereins war 2016 gegründet worden.
Dennoch wird der Insolvenzverwalter genau prüfen müssen, welche wirtschaftlichen Verstrickungen zwischen der nun insolventen GmbH und dem Verein FC Wacker Innsbruck bestehen. Besonders interessant ist, ob und wenn ja in welcher Höhe es wechselseitige Haftungen für Verbindlichkeiten gibt. Für die in Konkurs befindliche GmbH erwartet der Kreditschutzverband eine schnelle Schließung des Betriebs, weil es keine Bundesliga-Lizenz gibt, die Profis dem Verein aufgrund ausstehender Gehälter den Rücken kehren und es kaum liquide Mittel gebe.