Polizeikontrolle
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Mehr als 40 Drogenlenker monatlich

Die Tiroler Polizei hat heuer bis Ende April im Schnitt mehr als 40 Drogenlenker pro Monat aus dem Verkehr gezogen. Mit einem eklatanten Fall hatten es Beamte in dieser Woche im Ötztal zu tun, wo ein Wiederholungstäter vor der Kontrolle flüchten wollte.

Der Autolenker fiel der Polizeistreife am Dienstagnachmittag aufgrund seiner auffälligen Fahrweise auf, als er von Längenfeld taleinwärts unterwegs war. Als die Beamten versuchten, den Wagen anzuhalten, stieg der Fahrer aufs Gas und versuchte, zu entkommen. Dabei beschleunigte er massiv und überholte vor einer unübersichtlichen Kurve ein anderes Fahrzeug. Blaulicht und Sirene ignorierte der Autofahrer. Im Ortsgebiet von Huben konnte der 25-Jährige schließlich gestoppt werden – zuvor hatte er das 50er-Tempolimit deutlich überschritten.

Bei der Kontrolle ergab sich für die Polizei der Verdacht auf eine Beeinträchtigung durch Drogen, das wurde vom Amtsarzt dann auch bestätigt. Den Führerschein konnten die Beamten dem 25-Jährigen nicht abnehmen, den hatte der Lenker bereits Wochen zuvor abgeben müssen – ebenfalls nach einer Fahrt unter Drogeneinfluss. Der Mann hat deshalb mit mehreren Anzeigen zu rechnen.

Mehr als 550 Drogenlenker im Vorjahr angezeigt

Die Zahl der angezeigten Drogenlenker ist in den vergangenen Jahren deutlich nach oben gegangen. Im ersten Pandemiejahr 2019, als durch den Lockdown der Pkw-Verkehr deutlich zurückging, wurden in Tirol 172 Autofahrer ertappt, die unter Drogeneinfluss am Steuer saßen. 2020 wurden dann 418 Lenker deswegen angezeigt, im Vorjahr waren es 556.

Drogenvortestgerät
ORF
Mit Hilfe von Vortestgeräten wird bei auffälligen Lenkern der Drogenverdacht überprüft

Die Zunahme hat nicht nur damit zu tun, dass wieder mehr Autos auf den Tiroler Straßen unterwegs sind und damit potentiell auch mehr Lenkerinnen und Lenker unter Drogeneinfluss. Auch die Kontrollen der Polizei wurden verbessert. Sie verfügt in Tirol inzwischen über mehr Vortestgeräte, um einen Drogenverdacht festzustellen. Auch die Beamten werden laufend geschult, damit sie einen möglichen Drogeneinfluss erkennen können. Im heurigen Jahr wurden so bis Ende April 179 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen, wie die Tiroler Polizei am Donnerstag auf ORF-Anfrage mitteilte. Besteht ein Verdacht, dann müssen die betroffenen Lenkerinnen und Lenker zum Amtsarzt, um den Verdacht mittels Blutprobe zu bestätigen oder zu entkräften.