(v.li.) Wolfgang Fleischhacker, Wissenschaftslandesrätin Annette Leja und GF Alexander Hörbst.
Land Tirol/Sidon
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Wissenschaft

Neue Agentur soll Hochschulen vernetzen

Tirol hat seit Mittwoch eine eigene Forschungs- und Wissenschaftsagentur. Ab Herbst soll sie die Universitäten und Hochschulen besser vernetzen und gemeinsame Forschungsgebiete schaffen. Die Agentur ist Teil der Wirtschafts- und Innovationsstrategie des Landes Tirol.

Die Forschungs- und Wissenschaftsagentur Tirol GmbH ist vorerst mit 500.000 Euro pro Jahr dotiert. „Wirtschaft und Wissenschaft sollen noch enger zusammenrücken“, sagte Landesrätin Annette Leja (ÖVP) bei der Präsentation am Mittwoch. Designierter Leiter der Agentur ist der Medizininformatiker Alexander Hörbst, der auch Professuren an drei der acht wissenschaftlichen Einrichtungen in Tirol innehatte.

 (v.li.) Wolfgang Fleischhacker, Wissenschaftslandesrätin Annette Leja und GF Alexander Hörbst.
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V. li.: Wolfgang Fleischhacker, Wissenschaftslandesrätin Annette Leja und Leiter Alexander Hörbst

Doppelgleisigkeiten vermeiden

Hörbst sprach von der Notwendigkeit eines akkordierten und mit allen Institutionen abgestimmten Vorgehens in Wissenschaft und Forschung und ortete erheblichen Koordinationsbedarf. Drohnen würden etwa sowohl am MCI als auch an der Fachhochschule Kufstein entwickelt, nannte Hörbst ein Beispiel. So etwas könne man in Zukunft vereinbaren und koordinieren.

Die Agentur soll eine Drehscheibe für alle Tiroler Hochschulen sein, was Wolfgang Fleischhacker, der Vorsitzende der Hochschulkonferenz, begrüßte. Durch die Arbeit der Agentur sollten künftig vor allem Doppelgleisigkeiten vermieden werden, sagte er. „Es spart viel Zeit und ist effizienter, wenn es eine kompetente Person gibt, die Auskunft geben kann“, außerdem wisse man dann auch Bescheid, ob in anderen Einrichtungen ähnliche Forschungsfelder behandelt würden, so könne man sich besser zusammenschließen, so Fleischhacker. Als Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck betonte Fleischhacker auch den Vorteil, mit der Agentur eine zentrale Anlaufstelle für das Förderungswesen zu haben.

Mittel müssen im Laufe der Jahre steigen

500.000 Euro reichten nach Ansicht von Hörbst als initiale finanzielle Mittel. Zu Beginn kümmere sich ein kleines Team um den Aufbau der kompakten Agentur. Auf Nachfrage der Medien ging er davon aus, dass der finanzielle Bedarf mit den Jahren steigen werde.

Das Land investiert jährlich 23 Millionen Euro in Forschung. Nun werde er das Gespräch mit den Einrichtungen suchen, um Lücken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. So sollen Kernkompetenzen erkannt und strategische Schwerpunkte gesetzt werden. Ziel sei es, die Effizienz zu steigern, sagte Hörbst.