Labor
Alena Klinger
Alena Klinger
Wissenschaft

Neuer Blick auf den Stress in den Zellen

Ein Team der Universität Innsbruck hat einen Fettstoff entdeckt, der Stress in den Zellen und damit deren Tod verhindern kann. Damit haben sie möglicherweise einen wichtigen Schlüssel zur Verbesserung der Therapie unter anderem von Krebs gefunden.

Den Forscherinnen und Forschern ist es gelungen, einen wichtigen Mechanismus zu erkennen, an dem das Lipid PI(18:1/18:1) beteiligt ist. Der Stoff kann in den Zellen Stressreaktionen und damit auch den Zelltod verhindern. Ein internationales Konsortium von Forschungsgruppen unter der Leitung von Andreas Koeberle vom Michael-Popp-Institut der Universität Innsbruck konnte nun nachweisen, dass das Membranlipid namens PI (18:1/18:1) maßgeblich an diesem Vorgang beteiligt ist.

Andreas Koeberle in einem Labor
Alena Klinger
Andreas Koeberle, Leiter des Michael-Popp-Instituts der Universität Innsbruck

Stress kann Zellen nützen oder schaden

Doch wie so im Leben ist es auch in den Zellen: Stress kann negativ und positiv sein. Einerseits kann eine Stressreaktion eine gestörte Zellfunktion wieder herstellen, andererseits kann sie zum Tod einer Zelle führen. Das kann aber auch positiv sein, etwa wenn es sich um eine Krebszelle gehandelt hat.

Stressreaktionen sind also ein zweischneidiges Schwert. Geraten sie aus dem Gleichgewicht, kann das für den Menschen schädliche Folgen haben. Deshalb ist es gut, die Mechanismen dahinter möglichst genau zu verstehen um so in Zukunft Krankheiten noch gezielter behandeln zu können.