Raucher zieht an Zigarette
ORF
ORF
Gesundheit

Ein Drittel der Raucher will aufhören

Rauchen ist in Tirol nach wie vor weit verbreitet. Rund 120.000 Tirolerinnen und Tiroler greifen täglich zur Zigarette, 40.000 gelegentlich. Nach Angaben des Obmanns der Suchthilfe Tirol, Christian Haring, möchte ein Drittel aller Raucher damit aufhören.

Neun Prozent aller 2019 in Tirol Gestorbenen seien infolge von Lungenkrebs oder an einer ‚chronisch obstruktiven Lungenerkrankung‘ (COPD) gestorben. „Das sind wesentlich mehr, als an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum oder an illegalen Drogen sterben“, berichtete Christian Haring.

Viele der starken Raucher würden nicht nur wegen ihres übermäßigen Zigarettenkonsums leiden, im Hintergrund befänden sich oft psychische Erkrankungen. Daher bräuchten diese Raucher zusätzliche Hilfe und Unterstützung, die manchmal weit über ein herkömmliches Raucherentwöhnungsprogramm hinausgehen, so der Obmann der Suchthilfe. „Ein stabilerer psychischer Zustand wird für viele Betroffene zur Voraussetzung für ein Leben ohne Zigaretten.“

Rauch-Stopp reduziert Risiko für Herzinfarkt deutlich

Im Rahmen einer Tirol-Gesund-Studie in Zusammenarbeit mit der Suchthilfe Tirol werden die positiven Auswirkungen eines Rauch-Stopps auf die Gesundheit von Frauen untersucht. Wie sich zeige, verändere das Rauchen die Software der Zellen massiv.

Frau zieht an Zigarette
ORF

„Wir vermuten, dass ein kompletter und langfristiger Rauch-Stopp bei den meisten Raucherinnen zu einer weitgehenden Normalisierung der Zell-Software führt und damit das Risiko für rauchbedingte Krankheiten wie Krebserkrankungen, Immunschwäche, Herzinfarkt oder Schlaganfall wieder deutlich reduziert“, berichtete Martin Widschwendter, Leiter des Instituts für Prävention und Screening (EUTOPS) in Hall in Tirol.

Suchthilfe unterstützt beim Wunsch nach Rauch-Stopp

Etwa 45.000 Raucher hätten im Vorjahr erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Hilfe dabei bietet die Suchthilfe Tirol an. Den meisten Betroffenen diene die Zigarette dazu, Situationen der inneren Anspannung und Aufgeregtheit zu regulieren, erklärte Rauchfrei-Kursleiterin Petra Unterberger.

Die Gruppensituation in den Rauchfrei-Kursen helfe den Betroffenen, die Unsicherheit und die Barrieren im Kopf zu überwinden, wenn es um einen Rauch-Stopp geht. Die Gruppenteilnehmer würden gemeinsam wie eine Seilschaft an das oft auch beschwerliche Ziel gelangen.