Zwischen 1955, dem Jahr als Amlach wieder eine eigenständige Gemeinde wurde, und 2022 gab es nur drei Bürgermeister in Amlach. Langzeitbürgermeister Franz Idl war seit 1989 im Amt, er ist im April dieses Jahres verstorben. Bei der Gemeinderatswahl wenige Wochen zuvor im Feber war er nicht mehr angetreten, alleiniger Kandidatat war der 53-jährige Stefan Clara. Es war eine Idee seines Vorgängers, der in dem engagierten neuen Gemeindebürger offenbar einen geeigneten Kandidaten sah.
Clara ist gebürtiger Südtiroler und ist vor einigen Jahren nach Amlach übersiedelt. Über seine neue Aufgabe sagt Clara: „Einfach ist es nicht, weil alles neu ist. Aber das ist auch das Spannendste, dass es alle Tage etwas Neues gibt.“
Langzeit-Bürgermeister Franz Idl starb kurz nach Amtsüber-gabe an seinen Nachfolger
Altbürgermeister nach Amtsübergabe unerwartet verstorben
Clara hat in Südtirol lange im Bauamt der Gemeinde Toblach gearbeitet, dort habe er bereits einiges über die Arbeit in einer Gemeinde mitbekommen, sagt er. In Toblach hat er zudem das Fernheizwerk geleitet. Dass er nun Bürgermeister von Amlach ist, geht auf die Initiative von Langzeitbürgermeister Franz Idl zurück. Kurz nach der Gemeinderatswahl ist Idl allerdings unerwartet verstorben. Mit ihm sei auch der Quell des Langzeitwissens versiegt, bedauert Stefan Clara: „Er war 33 Jahre im Amt und hatte ein immenses Wissen. Ich hätte sicher viel von ihm mitnehmen können.“
Dass der Südtiroler überhaupt in Amlach gelandet ist und jetzt sogar an der Spitze der Gemeinde steht, geht auf die Suche nach einem geeigneten und leistbaren Baugrundstück zurück. Clara wurde schließlich in der Osttiroler Gemeinde fündig und verlegte seinen Lebensmittelpunkt dorthin – österreichische Staatsbürgerschaft inklusive. Ohne diese könnte er nicht Bürgermeister sein. Erst wenige Tage vor Ablauf der Frist für die Kandidatur bekam der neue Gemeindechef den österreichischen Pass und konnte so bei den Gemeindewahlen im Februar antreten.