Fachleute stehen derzeit in Osttirol im Einsatz, um das Ausmaß des Borkenkäferbefalls zu ermitteln. Dabei dränge die Zeit, sagt Christian Schwaninger, er ist beim Land Tirol zuständig für die Abteilung Waldschutz. Der warme Mai hat die Borkenkäfer heuer früher als sonst schwärmen lassen, und damit kann sich der Borkenkäfer auch besser vermehren.
Der Borkenkäfer sei bereits im Schwarmflug. Er könne bei dem derzeit herrschenden Wetter drei Generationen in einem Jahr absolvieren. Bei jeder Generation vervielfache er sich um den Faktor 40 – es kann also von einer wahnsinnig hohen Menge von Borkenkäfern ausgegangen werden, sagt Schwaninger. Diese Borkenkäfer befallen dann gesunde Bäume.

Nordtirol deutlich weniger betroffen
Um einen Überblick über das Ausmaß zu erhalten wurden in Osttirol etwa 100 Borkenkäferfallen aufgebaut. Sie sind mit einem Duftstoff bestückt, den die Käfer selber ausscheiden um andere Käfer anzulocken. Bisher hätten die Experten bereits über eine Million Borkenkäfer in den Fallen gesehen, damit sei klar, dass sie gut über den Winter gekommen sind. Die Gefahr eines Befalles sei also sehr hoch, sagt Schwaninger.
Betroffen ist davon vor allem Osttirol. In Nordtirol seien besonders die Bereiche gefährdet, in denen es im vergangenen Winter Windwurf oder Schneebruch gegeben hat, also Äste aufgrund der hohen Schneelast oder des Windes abgebrochen sind. Das sei etwa am Eingang des Ötztals der Fall, dort gelte es jetzt aufzupassen, dass es dort nicht ebenfalls zu einer großen Vermehrung kommt. Befallene Bäume müssen möglichst schnell beseitigt werden, um das weitere Ausbreiten der Borkenkäfer zu erschweren.