Amlach ist ein beschauliches 300-Seelen-Dorf südlich von Lienz. In der Gemeindestube rauchen derzeit die Köpfe: Eine private Sprachschule vermittelt Deutsch an italienische Fachärztinnen uns -ärzte, die in Südtirol arbeiten wollen.
Lernen in deutschsprachiger Umgebung
Der Sprachkurs findet in Osttirol statt, damit die Sprache besser erlernt wird, wie die Leiterin des Sprachinstituts, Ute Pichler, erklärte: „Dadurch, dass in Südtirol auch Italienisch gesprochen wird, haben sie dort immer die Möglichkeit, auch Italienisch zu sprechen, was hier in Österreich nicht der Fall ist. Daher legt der Sanitätsbetrieb Wert darauf, diese Kurse in einem deutschsprachigen Land zu veranstalten.“

Fünf Jahre Zeit bis zum Deutsch-Nachweis
In den Südtiroler Krankenhäusern ist Deutsch Pflicht. Fünf Jahre dürfen die italienischen Ärztinnen und Ärzte in Südtirol arbeiten, danach müssen sie einen Sprachkurs nachweisen, um deutschsprachige Patientinnen und Patienten behandeln zu können, wie die Sprachlehrerin schilderte: „Sie müssen dann Deutsch auf C1-Niveau lernen und beherrschen und auch eine Prüfung darüber ablegen.“

Bessere Bedingungen in Südtirol
In Amlach wurden bereits 30 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. Die Medizinerinnen und Mediziner kommen aus ganz Italien, sogar aus dem tiefsten Süden. Viele von ihnen wollen in Südtirol arbeiten, wie Ute Pichler wusste: „Die Arbeitsbedingungen, die Arbeitszeiten oder auch das Gehalt sind in Südtirol besser. Es gibt dort überhaupt mehr Arbeitsplätze, da eine unheimliche Nachfrage nach medizinischem Personal besteht.“
Am Freitag findet die nächste Prüfung für den aktuellen Deutschkurs statt. Im Herbst beginnt schon der nächste Sprachkurs. Dann dürften wieder die nächsten italienischen Ärztinnen und Ärzte zum Sprachkurs in Amlach ankommen.