Straße durch Konzentrationslager
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Chronik

Option für Gedenkdienst seit 30 Jahren

Seit 30 Jahren kann der Zivildienst auch im Ausland als Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst absolviert werden. Zu verdanken ist das Andreas Maislinger. Der Innsbrucker Politikwissenschafter hatte jahrelang für diese Möglichkeit gekämpft.

Als Andreas Maislinger das Konzentrationslager Auschwitz besuchte, beschloss er, gegen das Vergessen anzukämpfen und einen Gedenkdienst als Wehrersatzdienst einzurichten. Er habe damit dokumentieren wollen, dass er als junger Österreicher Verantwortung habe für das, was von 1938 bis 45 geschehen ist. „Das war die Idee und ich konnte es mehr als zehn Jahre später auch realisieren“, so Maislinger.

Andreas Maislinger
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Der Initiator des Gedenkdienstes: Andreas Maislinger

Auf Sozial- und Friedensdienst ausgedehnt

Seit 1992 können junge Männer ihren Wehrersatzdienst beziehungsweise ihren Zivildienst auch im Ausland ableisten, und das nicht nur als Gedenkdienst für die Opfer des Holocaust beziehungsweise der Shoa. Man habe es von Gedenkdienst auf Sozial- und Friedensdienst ausgedehnt, so Maislinger.

„Wir sind jetzt in 46 Ländern, demnächst sind es über 50“, erklärt Andreas Maislinger, der das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau gerne in ein „Haus der Verantwortung“ umgestalten möchte. Die international beachteten Pläne liegen in der Schublade, die Politik legt sich aber seit Jahren quer, zum Ärger des Innsbrucker Politologen, der damit einen weiteren Beitrag zur Gedenk- und Friedensarbeit leisten möchte.