Studie in Papierform
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Soziales

Tirol bei Arbeitsbelastung an der Spitze

In Tirol ist die körperliche Belastung innerhalb der Euregio am stärksten. Das unter anderem zeigt eine Studie, die am Mittwoch in Innsbruck präsentiert wurde und in der körperlich und psychisch belastende Arbeitsbedingungen unter die Lupe genommen wurden.

In der Europaregion Nordtirol, Südtirol und dem Trentino wurden je Region jeweils 1.500 Personen in einer repräsentativen Umfrage befragt. Nach zwei Jahren Vorarbeit wurden nun die ersten Ergebnisse vorgestellt.

Vorstellung der Studie in der AK Tirol
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In der AK Tirol wurden am Mittwoch Ergebnisse der Befragungen vorgestellt

Gefälle bei Arbeitsbelastung von Nord nach Süd

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in der Euregio mit körperlich belastenden Arbeitsbedingungen wie Hitze, Lärm oder schwerem Heben konfrontiert. Aber überraschenderweise sei das unterschiedlich stark, sagt Domenico Rief, Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Tirol. Man habe festgestellte, dass bei den körperlichen Belastungen ein starkes Nord-Süd-Gefälle herrsche.

Im Norden, in Tirol, gehe es am schlimmsten zu, Südtirol sei mitten drinnen und im Trentino sei die körperliche Belastung am Arbeitsplatz am geringsten. Tirol erreichte auf einem Index 26 Punkte, Südtirol 23 und das Trentino 19. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass es in verschiedenen Landesteilen eine verschieden Wahrnehmung gibt. Was in einem Landesteil bereits als belastend empfunden wird, kann in einem anderen als ganz normal empfunden werden.

Durchgehend hohe psychische Belastung

Bei den psychisch belastenden Arbeitsbedingungen zeigt sich eine durchgehend hohe Belastung in allen Regionen. Der Gesundheitsbereich und die Gastronomie führen diese Reihung im negativen Sinne an. Teilweise trifft es auch noch auf den Bereich von Erziehung und Unterricht zu. In der Pflege gebe es einen Arbeitskräftemangel, sagt Rief, der führe dazu, dass mehr eingesprungen und mehr gearbeitet werden müsse. Körperlich und psychisch stoße die Belastungssituation an die Grenzen.
 

Arbeitgeber müssen Rahmenbedingungen schaffen

Mit den Ergebnissen der Studie könne man keinesfalls zufrieden sein. Gute Arbeitsbedingungen hätten auch gute Arbeitnehmer zur Folge. Das würde bei vielen Unternehmen nach wie vor nicht ankommen, sagt Rief. Im Tourismus sehe man, dass die Arbeitsbedingungen und Belastungssituationen körperlich wie psychisch nach wie vor sehr stark seien. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, müsse der Arbeitgeber in erster Linie die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Der Arbeitnehmer könne darin geschult werden, mit belastenden Situationen richtig und ressourcenschonend umzugehen.