Richard Seeber
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Politik

Seeber ist wieder Leiter des Tirol-Büros

Der mittlerweile rechtskräftig vom Verdacht des schweren Betruges freigesprochene Ex-ÖVP-EU-Abgeordnete Richard Seeber ist wieder in seine Funktion als Leiter des „Tirol-Büros“ nach Brüssel zurückgekehrt. Nach der erfolgten Aufhebung der Suspendierung Seebers habe dieser am Montag, wieder seine Arbeit aufgenommen.

Zuletzt war noch auf Gespräche zwischen der Amtsspitze und Seeber hinsichtlich dessen genauer Zukunft verwiesen worden, teilte das Land der APA mit.

Der im vergangenen November am Landesgericht Innsbruck ergangene Freispruch für Seeber war Anfang Mai rechtskräftig geworden. Die Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte ihre ursprünglich gegen das Urteil erhobene Nichtigkeitsbeschwerde zurückgezogen.

Gericht entschied über 400.000 Euro Beratungskosten

Seeber war vorgeworfen worden, dem EU-Parlament zwischen 2006 und 2010 Scheinrechnungen eines externen Beraters und dessen Tochter vorgelegt und diesem damit rund 400.000 zugeschanzt zu haben. Der Innsbrucker Freispruch war nicht „ohne Zweifel“ erfolgt, wie der Richter in seiner Urteilsbegründung ausgeführt hatte. Aber Seeber habe gut darlegen können, warum er einen Berater gebraucht und sich nicht auf seine Assistentinnen und Assistenten verlassen habe können. Auch der damaliger Berater des Politikers, ein Rumäne, wurde freigesprochen.

Der mittlerweile 60-jährige Seeber saß von 2004 bis 2014 im Europäischen Parlament. Als Leiter der Tirol-Büros in Brüssel hatte er im Zuge der Causa – nach politischem Druck – seine Suspendierung beim Land beantragt, der das Land schließlich nachkam – mehr dazu in Anklage: EU-Bürochef Seeber suspendiert (tirol.ORF.at, 6.12.2019).