Seine erste Funktionsperiode sei in eine herausfordernde Zeit gefallen, so Wohlgemuth in seiner Rede. Vor allem unter schwarz/türkis-blau habe es eine Phase der arbeitnehmerfeindlichen Politik gegeben. Auf die Gesundheitskrise der Pandemie sei eine Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise gefolgt, auf diese eine Teuerungswelle. Diese treffe zwar alle, Menschen mit geringem Einkommen aber viel mehr.
ÖGB Vorsitzender Philip Wohlgemuth im Interview
Philip Wohlgemuth im Gespräch mit ORF Redakteurin Christiane Knapp
Für gerechte Entlohung, sozialer Turbo auch für Pflege
Wohlgemuth forderte einen „sozialen Turbo“ für Sozialpolitik, Bildung, Kinderbetreuung, Pflege. Armut dürfe in Tirol keinen Platz haben, die Gewerkschaftsbewegung sei der Garant für Stabilität und Verlässlichkeit. „Es geht um gerechte Entlohnung, um faire Rahmenbedingungen und um ein gutes Leben für alle“, so der wiedergewählte ÖGB-Vorsitzende.
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian würdigte das Engagement der Betriebsrätinnen und Betriebsräte, diese seien ein wichtiger Player gegen neoliberale Privatisierungsphantasien.
Auch die Fraktionen wählten ihre Vorsitze
Vor der Landeskonferenz des Tiroler ÖGB fanden die Landeskonferenzen der Fraktionen statt. Für die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) wurde PRO-GE Sekretär und AK-Vorstand Bernhard Höfler mit 91,3 Prozent als Vorsitzender bestätigt. Die FSG beschloss ein Zukunftspapier mit Forderungen unter anderem zu modernen Arbeitszeitmodellen, Sozialstaat und Digitalisierung.
Die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) wählte Gerhard Seier mit 94,7 Prozent erneut zum Vorsitzenden. Seier bedankte sich in seiner Rede für das Vertrauen, er werde den Weg der vergangenen Jahre mit Mut und Entschlossenheit fortsetzen.
Einen Generationenwechsel gab es bei der Fraktionskooperation Gewerkschaftlicher Linksblock (GLB) und Gewerkschaftliche Linke (GL), Josef Stingl war pensionsbedingt nicht mehr zur Wahl angetreten, ihm folgten Evi Kofler und Daniel Spiegl als Landessprecherin und Landessprecher nach.