Mit den Angeboten soll die Kombination Rad und Öffis nach und in Osttirol an Fahrt gewinnen. Nachdem im Zuge der Coronavirus-Pandemie die Zahl der ausländischen Radurlauber und Ausflügler zurückgegangen ist, hoffen die Verantwortlichen heuer auf einen Aufwärtstrend – mehr dazu in Weniger Radler in Osttirol. Das bewährte Zugangebot für Radlerinnen und Radler des Drauradwegs soll zum Aufwärtstrend beitragen.
Während die Radzüge bereits seit Jahren angeboten werden, sei der Radheckträger für den Direktbus 960X von Innsbruck nach Lienz eine „absolute Neuerung“, verkündete der Verkehrsverbund Tirol (VVT) am Freitag. Solche Radträger wurden auf beiden eingesetzten Doppeldeckern und auch beim Verstärkerbus montiert, der am Freitag auf der Verbindung unterwegs ist. Der Heckträger sei auch für Autobahnen und Schnellstraßen geeignet und könne pro Fahrt bis zu drei Räder „sicher und unkompliziert transportieren“, so der VVT. Die Gratis-Fahrradmitnahme kann ebenso wie ein Sitzplatz im Direktbus online reserviert werden.
Heckträger für Überlandbusse neu entwickelt
Die Regioexpress-Busverbindung mit dem Heckträger sei bislang das einzige Angebot dieser Art, das System sei für Überlandbusse neu entwickelt worden. Als Vorbild dienten dabei die Fahrradträger für Pkw. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bus-Heckträgern werden die Räder in diesem Fall nicht mit dem Vorderreifen aufgehängt, sondern waagrecht parallel zum Heck auf einer Schiene fixiert. Das sei auch schonender für die Räder, betonte VVT-Geschäftsführer AlexanderJug. Wird der Träger nicht gebraucht, kann er eingeklappt werden.
Der Heckträger sei auch für E-Bikes geeignet, ebenso für spezielle Fahrräder wie Therapie-Dreiräder. Bis zu drei Räder pro Fahrt können mit den aufgerüsteten Direktbussen transportiert werden.
„Durch die nun mögliche Fahrradmitnahme wird das öffentliche Reisen zwischen Osttirol und Nordtirol ein weiteres Mal attraktiviert", so Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) Finanziert wurde der neu entwickelte Fahrradträger für Busse aus dem Landeskonjunkturpaket. Damit sei ein Fahrradtransport zwischen Osttirol und Nordtirol ohne eigenes Auto möglich.
437 Spezialzüge für den Radtransport pro Saison
Von Mitte Mai bis Mitte September fahren im Pustertal zwischen Innichen in Südtirol und dem Osttiroler Bezirkshauptort Lienz insgesamt 437 Spezialzüge, die in den vorderen Waggons die Radgäste transportieren. Hinten am Zugende gibt es einen eigenen Waggon für die Fahrradmitnahme. Diese Zugverbindung ermöglicht es Radfahrerinnen und Radfahrern von Innichen flussabwärts entlang der Drau nach Lienz zu fahren. Den beschwerlicheren Weg bergauf zurück nach Innichen können sie mit der Bahn absolvieren.
In Summe können so pro Saison mehr als 130.000 Radgäste samt Rädern befördert werden, so ÖBB-Regionalleiter René Zumtobel. Um eine reibungslose Abwicklung zu ermöglichen, gebe es neben den Zugbegleiterinnen und -begleitern auch ein routiniertes ÖBB-Team mit Kundenlenkerinnen und –lenkern samt Verladepersonal. Die Spezialzüge sollen auch dafür sorgen, dass die sonstigen S-Bahn-Verbindungen in Osttirol in der Hauptsaison den Fahrgästen ohne Rädern vorbehalten bleiben.
Bessere Abwicklung am neuen Bahnhof Lienz
Mit dem Neu- und Ausbau des Lienzer Bahnhofs konnten laut VVT auch für die Radgäste Verbesserungen erreicht werden. So verbinde die neue Unterführung die Lienzer Innenstadt mit dem Gebiet auf der anderen Seite des Drau-Flusses. Am Bahnhof selbst gebe es jetzt einen separaten Bahnsteig für die Radverladung. Südlich des alten Bahnhofsgeländes wurde ein Radverleihzentrum eingerichtet. Durch die neue Draubrücke werde auch eine Entflechtung der Fahrgastströme im Bahnhofsbereich ermöglicht, so der Verkehrsverbund.