Gewalt, Frau, Ablehnung
unsplash, tirol kliniken
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Gesundheit

Gewaltschutz an Klinik ist effektiv

An der Klinik Innsbruck gibt es mehrere Maßnahmen für von Gewalt betroffene Menschen. Eine sind gezielte Fragen bei der Aufnahme in der MZA Notaufnahme sowie der Ambulanz der Allgemeinchirurgie. Eine Umfrage zeigt nun, dass sich viele Betroffene durch die Fragen angesprochen fühlen.

Seit 2019 werden an der Klinik den Patientinnen und Patienten in den beiden Ambulanzen drei Fragen gestellt – unabhängig vom Verletzungsmuster oder dem Grund des Besuchs: Sie sollen von Gewalt betroffene Menschen identifizieren. Die Fragen lauten: Weiß jemand, dass Sie hier sind? Darf jemand nicht wissen, dass Sie hier sind? Gibt es in Ihrer Umgebung jemanden, der Ihnen Unbehagen oder Angst bereitet?

Betroffen können auf Fragen reagieren

In einer Studie mit 102 Beteiligten erwies sich die letzte Frage als besonders ansprechend für Betroffene. Zwei Drittel der Befragten, die diese Frage mit Ja beantwortet haben, hatten bereits häusliche Gewalt erfahren, so der Leiter der Opferschutzgruppe am LKI und Psychologe an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Psychiatrie II, Thomas Beck.

Außerdem hätten 93 Prozent der Gewaltbetroffenen die Frage angemessen befunden. Mit dem Fragenkatalog sei auch die Hemmschwelle beim Krankenhauspersonal gesunken, das Thema anzusprechen. Auch auf der Kinderklinik sollen jetzt derartige Screening-Fragen eingeführt werden.

Immer wieder Code Wort: Dr. Viola

Seit fast einem Jahr gibt es an der Innsbrucker Klinik und seit kurzem auch im Krankenhaus Schwaz den Code „Ich muss zu Dr.Viola“. Mit diesem Satz wird akut von Gewalt betroffenen Personen an der Klinik sofort geholfen. In Innsbruck wurde der Satz bis heute 21 mal ausgesprochen. 19 Frauen und 2 Männer machten davon Gebrauch. „Jedes einzelne Schicksal, das hinter dem Ausspruch dieses Satzes steht, ist eines zu viel", so Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck.