Franz Hackl spielt Trompete
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Kultur

Outreach lässt heuer Blasen platzen

Das Aufbieten von musikalischen Hochkarätern wie Posaunenlegende Ray Anderson oder dem Leni Stern Quartet, das Platzen lassen von künstlich geschaffenen Blasen sowie das Zusammenführen – mit all dem geht heuer das von Österreichs Jazz-Export Franz Hackl geleitete Festival „Outreach“ in Schwaz vom 4. bis zum 6. August an den Start.

„‚Bubbles‘ sind eine große Bedrohung. Wir wollen sie aufbrechen“, gab Hackl am Montag bei einer Pressekonferenz die Richtung vor. Mit dem Motto „Burst Bubbles and Unite“ geht der seit Jahrzehnten großteils in New York lebende Hackl in die bereits 30. Auflage des von ihm gegründeten und musikalisch geleiteten „Outreach“. Jetzt, wo die Coronapandemie langsam ausklinge, brauche es auch so manch notgedrungen eingerichtete „Blase“ nicht mehr, zeigte sich Hackl überzeugt. Ohne Berührungsängste zusammenführen – dies habe auch musikalisch für sein Festival stets gegolten.

Festival und Lernen

„Outreach“ soll jedenfalls auf zwei Schienen die Besucher in der Silberstadt begeistern: Mit dem eigentlichen Festival sowie der „Academy“ vom 28. Juli bis zum 14. August, bei der sich wieder lernbegierige Musikerinnen und Musiker Wissen abholen können.

Und auch mit internationalen Stars wird dank Hackls ausgezeichneter Kontakte nicht gegeizt. So werden neben dem Leni Stern Quartet und Anderson auch der preisgekrönte Trompeter Alex Sipaigin (erstmals mit einem Streichquartett) und das Lorenzo De Finti Quartet zu hören sei. Aber nicht nur internationale Stars, sondern auch Lokalkolorit bietet „Outreach 2022“: Die jungen Tiroler Bands Full Crimp, a.R-Project und AUTsiderz eröffnen die jeweiligen Festivaltage mit einem Schaufensterkonzert bei Hackls Firma „Musikinstrumente Franz Hackl“.

Pulitzer-Preisträger wird Artist in Residence

Zudem wartet „Outreach“ heuer mit einem besonderen, außermusikalischen Schmankerl auf: Als „Artist in Residence“ konnte der Fotojournalist, langjährige New York Times-Fotograf und Pulitzer-Preisträger Ozier Muhammad gewonnen werden.

Star-Trompeter Hackl hat die Coronapandemie jedenfalls wirtschaftlich und karrieremäßig gut überstanden. Er habe auch in dieser Zeit – „weil die Welt Gott sei Dank nicht überall gleichzeitig geschlossen war“ – ausreichend Auftritte gehabt – sei es in den USA, Kanada, Deutschland, Österreich oder der Slowakei. Er habe den Vorteil gehabt, „weltweit gut vernetzt“ zu sein, so Hackl. Viel Zeit verbrachte er jedenfalls in seiner Tiroler Heimat, aber auch aus einem besonderem Grund: Sein Sohn Unico steht seit einem Jahr als Eishockey-Jungprofi bei den Innsbrucker Haien unter Vertrag.