Wohnanlage am Park, Andechsstraße
IKM/W. Giuliani
IKM/W. Giuliani
Soziales

Innsbruck: Baukasten für nachhaltiges Wohnen

Seit zwei Jahren bietet die Stadt Innsbruck Mietern städtischer Wohnungen Einzugsbegleitung in Form von Workshops an. Neben Tipps zum ressourcen- und kostensparenden Wohnen soll auch der Zusammenhalt in der Wohnanlage gestärkt werden.

Die sogenannte „Einzugsbegleitung XL“ (EXL) wurde erstmals im Sommer 2020 in der Wohnanlage „Am Park“ in der Andechsstraße den insgesamt 118 Parteien angeboten. In Workshops erhielten die Mieterinnen und Mieter kurz vor oder während des Einzugs beispielsweise Tipps zu Mülltrennung und Abfallvermeidung, Gemüseanbau am Balkon, energiesparender Wohnweise und sanfter Mobilität.

Mehr Zusammenhalt, weniger Vandalismus

Ein weiterer wichtiger Aspekt sei dabei das Kennenlernen der anderen Bewohnerinnen und Bewohner gewesen, heißt es bei der Stadt. Erste Erfahrungen hätten gezeigt, dass es dadurch mehr Nachbarschaftshilfe, weniger Vandalismus und geringere Kosten für die Hausverwaltung gegeben hat. Das Projekt wurde mit dem ÖGUT-Umweltpreis 2020 ausgezeichnet.

Die nächste „Einzugsbegleitung XL“ folgte in der Wohnanlage Pradl-Ost und stand rund 150 Parteien offen, allerdings habe es dort coronabedingt neben Stadtteil-Spaziergängen vor allem Online-Workshops gegeben. Die nächste städtische Wohnanlage, bei der die Einzugsbegleitung angeboten wird, ist die Wohnanlage am Campagne-Areal, wo über 300 Parteien wohnen werden.

Gemeinderat stimmt nächste Woche ab

Nun sollen die bisherigen Erfahrungen aus den Einzugsbegleitungen vom Studiengang Soziale Arbeit am MCI wissenschaftlich ausgewertet werden. Mit dem „Baukasten für ressourcenschonendes Wohnen“ (BAREWO) wolle man ein System entwickeln, das Mieterinnen und Mieter beim Einzug in ihre neue Wohnung unterstützt und den Hausverwaltungen die Arbeit erleichtert, heißt es. Darüber wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung abgestimmt.

Die projektierten Gesamtkosten würden bei 146.000 Euro liegen, 60 Prozent der Kosten würden von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) getragen. Auch Salzburg und Graz sind an dem übergeordneten Projekt beteiligt, das insgesamt mit 500.000 Euro gefördert wird.