Schild Staatsanwaltschaft, Landesgericht
ORF
ORF
Gericht

Haft und Geldstrafe für jungen Brandstifter

Am Landesgericht ist am Mittwoch ein 16-Jähriger nach einer Brandserie in Stanz (Bezirk Landeck) zu zwei Jahren Haft, 18 Monate davon bedingt, und zur einer Geldstrafe von 650.000 Euro verurteilt worden. Der Jugendliche hatte in Stanz vier Gebäude angezündet.

Angeklagt war der Jugendliche nach dem Strafgesetzbuch wegen Brandstiftung. Das Strafmaß wurde allerdings vom Jugendgericht bestimmt. Zudem muss der 16-Jährige eine Psychotherapie machen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da die Geschädigten mehr Schadenersatz fordern. Da der Angeklagte einen Teil der Strafe schon verbüßt hat, musste er nicht mehr ins Gefängnis.

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Der Prozess fand unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Grund sei, so Andreas Stutter, Sprecher des Landesgerichts, auch die Interessen des jungen Angeklagte zu wahren: „Es gibt auch ein Leben nach diesem Strafverfahren. Es soll nicht allzu viel aus seinem Privatleben, seinem Jugendleben, seinem Familienleben bekannt werden. All das könnte ihn später einmal beeinträchtigen.“

Unerklärliche Brände im Herbst 2021

Begonnen hatte die Brandserie in Stanz am Abend des 4. September. Im Dachboden eines Wohnhauses brach ein Feuer aus. Genau drei Wochen später war es ein Wirtschaftsgebäude, das plötzlich Feuer fing. Die Flammen griffen auch auf ein benachbartes Wohnhaus über. Personen oder Tiere kamen nicht zu Schaden. Nach vier Brandstiftungen im September und Oktober konnte dann der 16-Jährige durch Hinweise aus der Bevölkerung ausgeforscht werden.