Visualisierung Flachbau mit Überbauung
Lift up
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Umwelt

Überbauen gegen den Grünland-Fraß

Mit der Überbauung bestehender Flachbauten könnte man in Innsbruck den Raumbedarf decken, ohne neues Bauland erschließen zu müssen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Gestaltung der Universität Innsbruck. Kritik gibt es allerdings an einer zögerlichen Haltung der Politik.

In Innsbruck ist der Baugrund bekanntlich knapp. Statt immer wieder neue Grünflächen zu erschließen, zeigen nun Studentinnen und Studenten vom Institut für Gestaltung der Universität Innsbruck andere Lösungen: Auf eingeschoßigen Gebäuden planen sie leichte Aufbauten aus Holz für leistbares, studentisches Wohnen. Ihre zukunftsweisenden Projekte präsentieren die angehenden Architektinnen und Architekten in der gemeinsam mit Pro Holz organisierten Ausstellung „Lift up“ am Innsbrucker Hauptbahnhof.

Flachbau ohne Überbauung
ORF
Ineffizienter Flächenverbrauch durch Flachbauten

Luftraum wird zu Wohnraum

Es geht um eingeschoßige Gebäude mit Cafés, Friseursalons oder Supermärkten. Der kostbare Baugrund ist bereits versiegelt, doch darauf wäre noch viel Platz. Diesen Luftraum könnte man erschließen, damit nicht  neue Grünflächen geopfert werden. Es sei höchste Zeit, umzudenken, sagt Andreas Flora, Architekturprofessor an der Universität Innsbruck. Er sei seit 20 Jahren an der Universität mit Nachhaltigkeit beschäftigt, langsam verliere er seine Geduld, „es tut sich einfach viel zu wenig“.

Visualisierung Flachbau mit Überbauung
Lift up
So könnte auf dem Flachbau neuer Wohnraum geschaffen werden

Projekte jederzeit umsetzbar

Bei der Ausstellung „Lift up“ am Innsbrucker Bahnhof zeigen Architekturstudentinnen, was möglich ist: Sie setzen kreative Holz-Konstruktionen auf die Flachbauten. Keine Luftschlösser – sondern mit Brandschutz und Energieexperten durchgeplante Projekte für leistbares, studentisches Wohnen,  die man jederzeit umsetzen könnte.

Forderung an die Politik

Nun sei die Politik am Zug, fordert Andreas Flora. Man müsse nachhaltiger werden, die Gesellschaft stehe vor großen Herausforderungen. Wenn es entsprechende Rahmenbedingungen von Seiten der Politik gebe, könne man als Architekten gemeinsam mit der Baubranche Lösungen anbieten, so Flora. Die Ausstellung „Lift Up“ am Innsbrucker Hauptbahnhof ist bis Mitte August zu sehen.