Außenansicht des Krankenhauses Schwaz
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Gesundheit

Krankenhaus Schwaz – spezielles Gütesiegel

Das Bezirkskrankenhaus Schwaz ist das zweite Krankenhaus in Westösterreich mit einer speziellen Zertifizierung für den Gelenkersatz. Dieses Gütesiegel soll höchste Qualität bei Knie- und Hüftbehandlungen garantieren.

Oft ist der Leidensdruck der Patienten durch angeborene Fehlstellungen und Abnutzungserscheinungen, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk notwendig machen, sehr groß. Daher habe man auch während der Pandemie versucht, im Krankenhaus Schwaz so viele Operationen wie möglich durchzuführen, erklärte Markus Reichkendler, Vorstand der Abteilung Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Schwaz.

Endoprothetik:

Unter Endoprothetik versteht man den Einsatz eines künstlichen Gelenkes.

In den vergangenen zwei Jahren wurden im Schwazer Krankenhaus während der Pandemie 1.393 Operationen durchgeführt, um den Patienten ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk einzusetzen. 2020 waren es 627, im Vorjahr 766 Operationen. Dazu zählen geplante Operationen ebenso wie Operationen zum Wechsel von künstlichen Gelenken oder unfallbedingte Operationen.

Gütesiegel EndoCert seit Herbst 2021

In Österreich gibt es aktuell elf Krankenhäuser mit dem Gütesiegel EndoCert. Die Abteilung Orthopädie und Traumatologie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Schwaz wurde im Vorjahr als Endoprothetik-Zentrum für Hüfte und Knie zertifiziert. Damit ist das Schwazer Krankenhaus nach der Innsbrucker Klinik das zweite Krankenhaus in Westösterreich mit dieser Zertifizierung.

Christoph Schwenninger und Markus Reichkendler sitzen vor einem Röntgenbild
BKH Schwaz/Markus Huber-Danzl
Christoph Schwenninger und Markus Reichkendler erklären anhand des künstlichen Hüft-Gelenk-Modells den Ablauf einer Operation.

Dieses Prüfsiegel diene nicht nur als Qualitätsgarant, sondern diene auch als Orientierungshilfe bei der Krankenhauswahl, erklärte Markus Reichkendler. Das Schwazer Krankenhaus versorge nicht nur Patienten aus dem Bezirk Schwaz, sondern aus ganz Österreich.

Prüfsiegel EndoCert:

Das Prüfsiegel EndoCert wurde im Jahr 2012 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie ins Leben gerufen und stellt weltweit das erste System zur Zertifizierung von Krankenhäusern im Bereich des Gelenkersatzes dar.

Operateure mit Mindestanzahl an Operationen

Derzeit seien sieben zertifizierte Haupt-Operateure im Einsatz. Sie müssen sich jährlich einer Prüfung unterziehen, verpflichtende Fortbildungen besuchen und eine vorgegebene Mindestanzahl an Operationen nachweisen. Die Patienten würden von dieser Routine und dem fortlaufenden Ausbau der Expertise profitieren, so Oberarzt Christoph Schwenninger.

Jede Patientin und jeder Patient bekomme die beste Versorgung, so Schwenninger. Durch das Qualitätssiegel nach EndoCert sei garantiert, dass nur Spezialisten im Bereich der Endoprothetik künstliche Hüft- oder Kniegelenke implantieren, erklärt Schwenninger. Er ist verantwortlich für die Durchführung des Prüfungsverfahrens und Leiter des Endoprothetik-Zentrums im BKH Schwaz.

Kaum Komplikationen bei und nach Eingriffen

Die Verantwortlichen in Schwaz verwiesen mit Stolz auf die nach eigenen Angaben äußerst niedrige Komplikationsrate, die deutlich unter den vorgegebenen EndoCert-Standards liege. In ganz Österreich werden jährlich rund 36.000 endoprothetische Eingriffe vorgenommen. Dazu kommen weitere knapp 4.000 Operationen, um künstliche Knie- oder Hüftgelenke auszuwechseln.