Elektrikerin – Frau in technischem „Männerberuf“
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Wirtschaft

Prämie als Anreiz für Berufswahl

Bei der Wahl der Ausbildung gibt es bei Frauen und Männern immer noch große geschlechtsspezifische Unterschiede. Mit einer Prämie von 2.000 Euro will das Land nun den Frauenanteil in technischen Berufen und den Männeranteil in der Betreuung steigern.

Das Land will junge Menschen dabei unterstützen, neue berufliche Perspektiven abseits der ausgetretenen Pfade für sich in Betracht zu ziehen, betonten Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Frauenlandesrätin Gabriele Fischer (Grüne). Derzeit würden Mädchen traditionell „weibliche“, Burschen traditionell eher „männliche“ Ausbildungswege wählen.

Mit der Berufswahlprämie sollen traditionelle Rollenklischees aufgebrochen, Neues ausprobiert und die Entscheidung über den beruflichen Werdegang nach den eigenen Stärken, Talenten und Interessen getroffen werden.

Ausbildungsliste wurde an Arbeitsmarkt angepasst

Diese Maßnahme dient dazu, die Gleichstellung von Frauen und Männern im beruflichen Umfeld voranzutreiben“, sagte Fischer und verwies auf die Berufswahlprämie als Sonderprogramm des „Gleichstellungspaketes 2021-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“.

Diese Förderung kann ganzjährig beantragt werden. Die Antragstellung muss jedoch spätestens zwölf Monate nach Beginn der Ausbildung erfolgen, wobei das jeweilige Ausbildungsverhältnis zum Zeitpunkt der Antragstellung noch aufrecht sein muss. Des Weiteren wurde die Ausbildungsliste den aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt angepasst. „Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht wird der Fokus zusätzlich auf Ausbildungen in jenen Bereichen gelegt, in denen Fachkräfte fehlen“, betonte LR Beate Palfrader.

Pfleger und Bewohner im Altenheim Esternberg mit Mundschutz; Maske
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Auch Ausbildungen als Altenpfleger werden gefördert

2.000 Euro Prämie für je 50 Frauen und Männer

Die Prämie wird gezahlt, wenn Mädchen eine Ausbildung in technischen Berufen und im Handwerk und Burschen eine Ausbildung im Alten- und Krankenpflegebereich sowie in der Elementarpädagogik absolvieren.

Jeweils 50 Frauen und 50 Männer unter 24 Jahren erhalten vom Land die Berufswahlprämie über 2.000 Euro – in zwei Teilzahlungen zu je 1.000 Euro. Dabei muss die berufliche Erstausbildung in einer Berufssparte mit einem Frauen- bzw. Männeranteil von unter 40 Prozent absolviert werden.