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Wacker Innsbruck stellt Profibetrieb ein

Seit Donnerstagnachmittag ist der Abstieg und Abschied des FC Wacker Innsbruck aus dem Profifußball offiziell. Der finanzmarode Zweitligist verzichtet auf die Anfechtung der verweigerten Zulassung vor dem Schiedsgericht.

„Die Situation ist unverändert und somit wäre ein weiterer Protest mit keiner Aussicht auf Erfolg verbunden. Nun geht es einzig und allein um die Rettung des Vereins“, teilte Club-Präsident Kevin Radi in einer Aussendung mit.

Der FC Wacker Innsbruck hatte in der Vorwoche keine Zulassung für die kommende Saison erhalten – mehr dazu in Protest des FC Wacker Innsbruck erfolglos. Das Protestkomitee der Bundesliga verweigerte dies aus finanziellen Gründen. Der Verein hätte die Möglichkeit gehabt, das Urteil über das Ständig Neutrale Schiedsgericht anzufechten, hat sich jetzt aber dagegen entschieden.

Wacker-Probleme haben weitreichende Konsequenzen

Am Verein hängen etwa die Amateure samt Nachwuchsabteilung und das Frauen-Team. Diese will die Tiroler Politik laut Eigenaussage „nicht im Regen stehen lassen“, allerdings fehlte ihr für die Auszahlung von Subventionen zuletzt „Transparenz seitens des Vereins“. Durch die Rettung des Vereins wäre ein Neustart (des Amateurteams) nur eine Liga tiefer in der Regionalliga möglich, bei Insolvenz ist ein Start – ganz unten – in der 2. Klasse unausweichlich.

Die massiven finanziellen Probleme bringen aber nicht nur den Traditionsclub selbst in Turbulenzen. Im schlimmsten Fall könnte die missliche Lage der Tiroler sogar den Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga beeinflussen. Und zwar dann, wenn Wacker die Zweitliga-Saison wegen akuten Geldmangels nicht ordnungsgemäß zu Ende spielen kann.

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Sollte dieses Szenario eintreten, würden gemäß Bundesliga-Regularien sämtliche Resultate der Innsbrucker in dieser Spielzeit gestrichen, und damit auch die dabei erspielten Punkte der Gegner – mehr dazu in Wacker-Aus hätte Folgen für Tabelle in 2. Liga.

Spieler kehrten Wacker den Rücken

Spieler und Angestellte des Vereins bekamen im März ihre Februar-Gehälter überwiesen, seither floss kein Geld mehr. Die Irrungen und Wirrungen bei der Zusammenarbeit mit Investoren hinterließen eine leere Vereinskassa. Zahlreiche Profis machten bereits von ihrem Recht Gebrauch und verließen Wacker ablösefrei und unter Wahrung ihrer Ansprüche – mehr dazu in Weitere Spieler von Wacker lösten Verträge. Mit Stand Donnerstag verfügten die Tiroler noch über 15 Feldspieler und zwei Torhüter, was für ein Antreten zu einem Zweitliga-Match ausreicht.

Allerdings beläuft sich die Durchführung einer Heimpartie in der zweithöchsten Spielklasse allein schon durch Aufwendungen für Betriebskosten, Ordner oder Security auf etwa 20.000 bis 30.000 Euro. Trotzdem wird die Freitag-Partie am Tivoli gegen Horn ausgetragen, wie Wacker bekanntgab.