Person fährt mit E-Bike
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Chronik

Mehr E-Bike-Unfälle: Ruf nach Helmpflicht

Die zunehmende Verbreitung von E-Bikes lässt auch die Unfälle mit Elektrofahrrädern nach oben gehen. 365 Radlerinnen und Radler verunglückten im Vorjahr in Tirol mit einem E-Bike. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) fordert eine Helmpflicht.

Während die Radunfälle insgesamt in Tirol in den vergangenen Jahren weitgehend gleich geblieben sind, waren zuletzt bei den E-Bikes steigende Unfallzahlen zu verzeichnen. Die Zuwachsraten lagen bei 20 Prozent jährlich. Waren es im Jahr 2018 etwas mehr als 200 E-Bike-Unfälle in Tirol, gab es im Vorjahr bereits 365 verunglückte Radlerinnen und Radler, die mit Elektrounterstützung unterwegs waren.

Das sei natürlich auf den Boom bei E-Bikes zurückzuführen, so das KFV. Bei Unfällen mit Elektrofahrrädern gebe es tendenziell aber auch schwerere Verletzungen, begründet das Kuratorium die Forderung nach einer Helmpflicht für E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer. Das höhere Tempo und das höhere Gewicht von E-Bikes sorgen für ein anderes Fahrverhalten. Gerade in Kurven, beim Beschleunigen oder Abbremsen brauche das Fahren mit einem Elektrorad auch ein größeres technisches Können, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Radfahrer mit Radhelm
ORF.at/Sabine Koder
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit will angesichts steigender Unfallzahlen eine Helmpflicht bei E-Bikes

Sieben tödliche E-Bike-Unfälle in vergangenen Jahren

Tirol liegt bei den E-Bike-Unfällen an der Spitze der österreichischen Bundesländer. Neben den Einheimischen sind in Tirol als Tourismusland, das im Sommer auch mit Radtour- und Mountainbike-Möglichkeiten wirbt, auch viele Gäste mit dem Rad und da zunehmend mehr mit dem Elektrorad unterwegs. Ein Drittel aller Radunfälle in Tirol entfällt auf E-Bikes.

Sieben Radlerinnen und Radler wurden seit 2018 bei Unfällen mit einem E-Bike getötet. Insgesamt starben in Tirol in diesem Zeitraum 17 Menschen bei einem Radunfall.