Feuerwehrauto
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Chronik

Vom Spritzenwagen zum modernen Fuhrpark

Die Gemeinden investieren heuer rund 34 Millionen Euro in den Erhalt der Feuerwehren. Einen großen Anteil davon machen die 50 neuen Einsatzfahrzeuge aus. Der erste Spritzenwagen zeigt, wie viel sich seit den Anfängen der Feuerwehren verändert hat.

Rund 300.000 Euro kostet ein Feuerwehr-Fahrzeug im Durchschnitt. Sie sind aber meist über Jahrzehnte im Einsatz, sagt Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl. Heuer sollen 50 Stück der Einsatzfahrzeuge ersetzt werden, das sei nach dem jahrelangen Einsatz notwendig geworden, sagt Hölzl. Derzeit gebe es in Tirol knapp 325 Tanklöschfahrzeuge, 60 Drehleitern und 70 Rüstlöschfahrzeuge übers ganze Land verteilt, sie alle würden gut genutzt. Jährlich rücken die Feuerwehrleute zu rund 16.500 Einsätzen in Tirol aus, zieht Hölzl Bilanz.

Bis die neuen Fahrzeuge da sind, müssen sich viele der Feuerwehren aber noch gedulden. Bei der Auslieferung kommt es laut Land Tirol zu massiven Verzögerungen. Insgesamt werden heuer laut Voranschlägen rund 34 Millionen Euro von den Gemeinden für die Tiroler Feuerwehren und die Innsbrucker Berufsfeuerwehr ausgegeben werden. Das Land fördert diese Kosten zu rund einem Drittel.

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Spritzenwagen
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Den ersten Spritzenwagen hat die Feuerwehr Innsbruck-Mühlau aufbewahrt
Spritzenwagen der Feuerwehr
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Er ist immer noch gut in Schuss
Wasser marsch
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„Wasser marsch“ funktioniert auch heute noch
Spritzenwagen aus den Anfängen
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Der Aufwand, um das Wasser zu pumpen, war groß

Löschen wie damals

Seit 150 Jahren gibt es die Feuerwehr in Tirol bereits. Die Feuerwehr Innsbruck-Mühlau besitzt heute noch ihren ersten Spritzenwagen. Er wurde 1874 in Deutschland gebaut, und war laut Aufzeichnungen auch beim ersten Einsatz der Feuerwehr beim Brand der Haller Pfarrkirche im Einsatz. Neben viel Muskelkraft und Ausdauer war nach der lauten Alarmierung im Dorf damals auch viel Aufwand zum Löschen notwendig, berichtet Manfred Liebentritt, der sich viel mit der Geschichte des Landesfeuerwehrverbandes beschäftigt. In ihren Anfängen musste die Feuerwehr schauen, wie sie zum Brandort kommt.

Zuerst wurde der Spritzwagen mit der Hand geschoben, dann wurden Pferde von Bauern ausgeliehen und eingespannt. Es hat also gedauert, bis man den Brandort überhaupt erreicht hat, sagt Liebentritt. Damals betand eine Einsatzmannschaft aus 24 Mann. Acht Mann mussten dann unter höchster Anstrengung Wasser pumpen, die 16 anderen standen zum Abtausch bereit. Heute kann die Kraft der Helferinnen und Helfer ganz anders eingesetzt werden. Möglich macht das ein moderner Fuhrpark und viel Ausbildung der engagierten Feuerwehrleute.