ÖGB Hau in Innsbruck
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

ÖGB fordert höhere Sozialleistungen

Der ÖGB Tirol fordert angesichts der aktuellen Teuerungswelle von der Regierung schnelle und unbürokratische Hilfe für Betroffene. Der heurige 1. Mai sei der dritte Tag der Arbeit in Folge, der im Zeichen einer Krise steht.

Der ÖGB Tirol fordert von der Politik mehr Initiativen zur Armutsbekämpfung und beklagt, dass Maßnahmen gegen die Preisexplosion fehlen. Besonders kleine und mittlere Einkommen seien vom Preisanstieg betroffen, der Wocheneinkauf sei im Schnitt um 14 Prozent teurer geworden, so Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth. Die Höhe der Sozialleistungen hinke den Teuerungen allerdings massiv hinterher.

Tag der Arbeit

Die Mai-Kundgebung der Tiroler SPÖ mit SPÖ-Chef Georg Dornauer, Frauenvorsitzender Selma Yildrim, Innsbrucks SPÖ-Vorsitzenden Benjamin Plach und ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth findet ab 11.00 Uhr im Innsbrucker Rapoldipark statt. Die Festreden beginnen um 12.00 Uhr.

Problem reicht bis in die Mittelschicht hinein

Der ÖGB fordere bereits seit Monaten eine Erhöhung der Sozialleistung sowie, die Einkommensgrenze für deren Inanspruchnahme anzuheben, so Philip Wohlgemuth. Er befürchtet, dass die Armut weiter ansteigen wird. Schon jetzt wüssten viele nicht, wie sie ihre Rechnungen bezahlen können, das Problem reiche schon weit in die Mittelschicht hinein. Dadurch werde auch der Wirtschaftskreislauf ins Stocken geraten, so Wohlgemuth.

Massiv an Kaufkraft eingebüßt

Laut einer Analyse des Momentum Instituts hätten Familienbeihilfe, Studienbeihilfe, Mindestsicherung, Pflegegeld, Arbeitslosengeld und Ausgleichszulage seit Jahresbeginn 36 Mio. Euro an Kaufkraft durch die hohe Inflation eingebüßt. Um die Kaufkraft wieder auf das Niveau von 2000 zu heben, müsste die Familienbeihilfe demnach um mindestens 42 Euro, das Pflegegeld um 53 Euro und die Studienbeihilfe um 184 Euro angehoben werden. Die derzeitige Höhe der Sozialhilfe reiche schon aufgrund der hohen Lebenserhaltungskosten in Tirol nicht aus, so Wohlgemuth.