Dass der Bund die berufliche Aus- und Weiterbildung mit einer akademischen Ausbildung gleichsetzt, sei ein großer Meilenstein, sagt Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser. Das Weiterführen der dualen Ausbildung müsse jetzt aber auch entsprechend umgesetzt, Benachteiligungen zwischen Lehrlingen, Schülerinnen und Studenten müssten endlich abgeschafft werden.
Es gebe nach wie vor Bereiche, in denen Lehrlinge gegenüber Schülern benachteiligt würden, etwa beim Fahrtkostenzuschuss, so Walser. Er fordert ein bundesländerübergreifendes Öffi-Ticket. Darüber hinaus wünscht sich die Wirtschaftskammer eine Erfolgsprämie für ausgezeichnete Absolventen von Meister- und Befähigungsprüfungen. Auch eine Namensänderung der Lehrlingsbezeichnung sei denkbar.
1.351 junge Erwachsene beim AMS arbeitslos gemeldet
Mit Stand Freitag sind in Tirol laut Zahlen des Arbeitsmarktservice 1.351 junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig fehlen 900 Lehrlinge, die von den Betrieben dringend gesucht werden. Der Grund dafür sei, dass es nicht für jeden Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zum hochtechnologisierten Lehrberuf und Facharbeiter reiche, betont David Narr. Die Lehre sei kein Auffangbecken.
Eine duale Ausbildung, also sich während der Arbeit auch noch weitere Qualifikationen mitsamt den anstehenden Prüfungen anzueignen, erfordere ein Höchstmaß an persönlichem Engagement, Fleiß und Durchhaltevermögen. Wobei Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser betonte, dass man alle jungen Leute mit verschiedenen Förderprogrammen abholen müsse und niemand ohne Job dastehen sollte.