Kerze in Kirche vor Altra
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Religion

Gläubige fordern Reformen in der Kirche

Viele Gläubige der Diözese Innsbruck fordern in der Kirche strukturelle Reformen. So sollen Mann und Frau gleichberechtigt sein. Auch gegenüber der Jugend werden Defizite geortet. Die Stellungnahmen sollen jetzt in den gesamtkirchlichen Prozess eingebracht werden.

Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung sind die Schlagworte des von Papst Franziskus angestoßenen „Synodalen Prozesses“, an dessen Ende eine runderneuerte Katholische Kirche stehen soll. Zu diesem Zweck wurden in allen Erdteilen und in allen Diözesen die Gläubigen um Verbesserungsvorschläge gebeten. Bei einem Studientag im Haus der Begegnung in Innsbruck wurde am Dienstag ausführlich darüber diskutiert.

In der Diözese Innsbruck nahmen rund 2.000 Personen zur Situation der Kirche Stellung. Die Gläubigen forderten einmal mehr strukturelle Veränderungen, um alle Formen von Missbrauch zu verhindern, die volle Gleichstellung von Frauen und Männern, die Abschaffung des Pflichtzölibats, eine Neubewertung der Sexualmoral und eine Seelsorge, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht um sich selber kreist.

Ergebnisse werden der Bischofskonferenz vorgelegt

Bischofsvikar Jakob Bürgler sagt zu den Ergebnissen der Befragung, man werde die Positionen in die Bischofskonferenz und den weltkirchlichen synodalen Prozess einbringen, „aber das liegt nicht in unserer Hand, was da entschieden wird“.

Das Ergebnis der Befragung liegt auf dem Tisch, jetzt ist es an den Verantwortlichen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die entsprechenden Reformschritte einzuleiten. In der Diözese Innsbruck zeigt man sich entschlossen, den Absichtserklärungen auch Taten folgen zu lassen. Das könne man nicht einfach wegschieben und sagen, „das war halt einmal so und jetzt tun wir wieder etwas anderes“, so Bürgler. Auch wie man auf junge Menschen zugehen könne, sei in der Krise, „wir müssen uns da neue Wege überlegen“, sagt Bischofsvikar Jakob Bürgler, der den Reformprozess in der Diözese Innsbruck begleitet.