Bezirkskrankenhaus Lienz
Politik

Lienz: Diskussion über Krankenhaus

Die Diskussion über die mögliche Angliederung des Bezirkskrankenhauses Lienz an die tirol kliniken ist durch die Neuwahl des Obmanns erneut aufgeflammt. Kritiker fürchten eine schlechtere medizinische Versorgung, Befürworter argumentieren mit geringeren Kosten.

Nur noch in Tirol gibt es Bezirkskrankenhäuser, die von einem Gemeindeverband geführt werden. Dieser hat dadurch Mitbestimmung aber auch Mitverantwortung – vor allem in finanzieller Form. Jede der 33 Gemeinde muss jährlich Tausende Euro in das System einzahlen.

Kein Interview vor Verhandlungen mit tirol kliniken

Vor der Wahl zum Obmann des Gemeindeverbandes BKH Lienz ließ Bernhard Zanon anklingen, dass eine Zusammenarbeit mit den tirol kliniken überlegenswert sei. Im ORF-Interview am 30. März liebäugelte Bernhard Zanon mit dem Gedanken. Es sei eine wichtige Frage, ob eine Führung des Krankenhauses in dieser Eigentümerstruktur noch zeitgemäß sei, meinte Zanon damals.

Er habe aber den Worten von Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) entnommen, dass das Krankenhaus an die tirol kliniken gehen solle. Das werde man im Sinne aller transparent prüfen, so Zanon in einem ORF-Interview am 30. März. Derzeit will Zanon kein Interview zu dem Thema geben. Auch die Lienzer Bürgermeisterin will kein Interview geben. Eine Positionierung vor eventuellen Verhandlungen sei äußerst unklug, so Blanik.

Nicht profitable Abteilungen können geschlossen werden

Aber es gibt durchaus skeptische Stimmen unter den Osttiroler Bürgermeistern. Bisher war man bemüht, das Bezirkskrankenhaus Lienz eigenständig zu führen. Droht doch mit einer Zusammenlegung der Verlust an Selbstversorgung im abgeschiedenen Osttirol. Wenig profitable Abteilungen, wie HNO, Urologie oder sogar die Kinderabteilung könnten geschlossen werden.

Der Dölsacher Bürgermeister Martin Mayerl spricht das aus, was viele seiner Bürgermeisterkollegen denken. Es dürfe keinen Ausverkauf geben: „Es stellt sich für die Gemeinden die Frage, wie können wir zukünftig das Risiko für die Gemeindefinanzen in Grenzen halten? Einen Ausverkauf wird es sicher nicht geben, weil die Gesundheitsversorgung ist eines der wichtigsten Bereiche für einen Bezirk.“

Konstituierende Sitzung Anfang Mai

Das Thema komme ohnehin erst in drei bis vier Jahren auf den Tisch, sagt Mayerl. Am 3. Mai ist konstituierende Sitzung im Gemeindeverband. Das Thema tirol kliniken wird dabei jedenfalls wohl mitschwingen.