Es ist die größte Investition, die der österreichisch-brasilianische Konzern und Weltmarktführer für Feuerfestprodukte und -lösungen in den letzten 30 Jahren in Österreich getätigt hat. 46 Millionen Euro wurden in die Hand genommen, um das Werk im Tiroler Unterland zu einem der führenden Innovationsstandorte der Feuerfestindustrie in Europa zu machen, sagt Rajah Jayendran, der Betriebsleiter des Konzerns: „Mit den Umbauten und Erneuerungen konnten wir schneller und besser, aber auch größer werden.“ 15 zusätzliche Jobs wurden durch die Umbauten und Investitionen geschaffen.
Bisher wurde in Hochfilzen Magnesit abgebaut, in Zukunft kommt die Gewinnung von Dolomit verstärkt hinzu, sagt Stefan Borgas, der Geschäftsführer des Konzerns RHI Magnesita: „Wir sind jetzt vor allem eines: unabhängig. Denn ab jetzt können alle unsere Werke in Europa mit 100% hauseigenem Rohstoff – unserem Hochfilzener Dolomit – produzieren, ohne auf externe Rohstoffe zurückgreifen zu müssen. Das ist ein großes Plus für uns aber vor allem auch für die Umwelt und unsere Kunden.“
Im Zuge der Investitionen standen vor allem Nachhaltigkeit und Verkehrsentlastung im Vordergrund.
Neuer Förderstollen
Teil der Investition war der Bau eines neuen Förderstollen. Dieser verbindet auf etwas mehr als einen Kilometer das Abbaugebiet „Schipfl“ mit dem Werk in Hochfilzen. Jährlich werden so 200.000 Tonnen Dolomit auf direktem Wege transportiert, man spare sich bis zu 7400 LKW-Fahrten im Jahr.
Neues Transportsystem
Zusätzlich wurde ein Bahn Container-Terminal errichtet, der es ermöglicht, die Hochfilzener Produkte per Bahn und nicht wie bisher per LKW zu den Schwesterwerken nach Frankreich zu liefern. 9.000 voll beladene Container werden es jährlich sein, 3.000 Lkw-Fahrten können so zusätzlich vermieden werden.
Neue Anlagen
In der Produktion ist das Herzstück der neue, 130 Meter lange Drehrohrofen sowie eine automatische Förderanlage. Der Dolomit aus dem Bergwerk in Hochfilzen wird im neuen Drehrohrofen bei rund 2000°C gebrannt. Daraus entstehen jährlich 100.000 Tonnen feuerfester Sinterdolomit, der anschließend weitertransportiert wird.
Die Erneuerungen erhöhen die Effizienz im Werk und tragen gleichzeitig zum Umweltschutz bei. Laut Werksleiter Christoph Stock waren die Bauarbeiten in den letzten zwei Jahren aber nicht einfach: „Trotz Pandemie-bedingten Hürden wie langen Lieferzeiten, gestiegener Transportkosten oder Ausfällen in der Belegschaft konnten wir das Projekt im Zeitplan und innerhalb des Budgets umsetzen. Eine großartige Leistung des Teams hier im Werk."