Spieler des FC Wacker Innsbruck am Rasen des Tivoli Stadions
GEPA/Daniel Schönherr
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Sport

Kein Geld – Wacker peilt trotzdem Lizenz an

Obwohl auch am Donnerstag weiterhin nicht die versprochenen Investorenmillionen auf dem Konto des FC Wacker Innsbruck waren, hat der Verein am Abend Protest gegen die abgelehnte Lizenz in erster Instanz eingelegt. Am Dienstag will der Verein samt Investor bei der Bundesliga vorsprechen.

Der FC Wacker hat weitere Unterlagen an die Fußball-Bundesliga übermittelt, wie der Verein am Donnerstagabend in einer Aussendung mitteilte. Damit ist zumindest fristgerecht Protest gegen die zunächst verweigerte Lizenz eingelegt worden. Außerdem werde „Partner“ Thomas Kienle mit den Clubverantwortlichen am Dienstag beim Senat 5 vorsprechen, um die zukünftige Vorgehensweise genauestens zu erläutern, hieß es in der Mitteilung.

Im ersten Anlauf war dem Tiroler Zweitligisten die Lizenz verweigert worden, weil das Budget nicht ausfinanziert war. Seit Monaten wartet der Verein auf die angekündigten Millionen des deutschen Investors Kienle.

fc wacker präsident kevin radi
ORF
Wacker-Präsident Kevin Radi musste in Sachen Finanzierung immer wieder vertrösten, er gibt sich trotzdem zuversichtlich

Investor beteuert, zu seinen Verpflichtungen zu stehen

Wie das Konzept genau ausschaut, das der FC Wacker am Donnerstagabend bei der Bundesliga eingereicht hat, war vorerst nicht bekannt. Vereinspräsident Kevin Radi wurde in der Aussendung folgendermaßen zitiert: „Wir sind der Meinung, dass wir für den Spielbetrieb in der zweiten Liga alle Auflagen erfüllen und werden dies, gemeinsam mit Thomas Kienle, bei der Anhörung kommende Woche auch der Bundesliga so erläutern.“

Gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ („TT“) erklärte Kienle am Donnerstag, dass alles auf Schiene sei: „Der FC Wacker Innsbruck wird die Lizenz für die zweite Liga erhalten, sämtliche finanziellen Altlasten werden bezahlt, und ein finanzielles Polster wird vorhanden sein, um die zukünftige Ausrichtung des Gesamtvereins gestalten zu können. Dann liegt es an den Verantwortlichen, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft mit den zur Verfügung gestellten Mitteln einzuleiten.“ Die Rede ist von drei Millionen Euro, die vonseiten Kienles schon seit Wochen hätten überwiesen werden sollen.

Natürlich stelle er das Geld zur Verfügung, wurde Kienle von der „TT“ zitiert. Faktum ist allerdings, dass das Geld trotz aller Durchhalteparolen des Vereins am Donnerstag untertags immer noch nicht auf dem Wacker-Konto war.

Wacker arbeitete auch an Plan B

Parallel zum Ringen um die Ligalizenz versuchte der Verein bis zuletzt, eine Zwischenfinanzierung über mehr als eine halbe Million Euro auf die Füße zustellen. Es zierten sich allerdings die erhofften deutschen Geldgeber. Ohne Geldspritze gehen für den FC Wacker Innsbrucker wohl die Lichter im Profifußball aus. Der Verein hat ohnehin mit den schweren finanziellen Altlasten zu kämpfen. Der Senat 5 der Bundesliga entscheidet am Dienstag in zweiter Instanz: Ob Wacker Innsbruck nach all den Ungereimtheiten der vergangenen Wochen doch noch die Lizenz bekommt, war zuletzt mehr als fraglich.