Fahrrad-Diebstahl
APA/DPA/FRISO GENTSCH
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Chronik

Tirol: Hälfte aller Raddiebstähle in Innsbruck

Im Gegensatz zur bundesweiten Entwicklung hat die Zahl der Fahrraddiebstähle in Tirol im Vorjahr leicht zugenommen, es wurden aber deutlich weniger Räder entwendet als vor der Pandemie. Die Hälfte der Diebstähle in Tirol ist in Innsbruck zu verzeichnen.

Im Vorjahr wurden in Tirol 1.155 Fahrraddiebstähle gemeldet, um 43 mehr als im ersten Pandemiejahr 2020. Wie die Daten des Innenministeriums zeigen, sei die Zahl der Raddiebstähle aber auch in Tirol im langjährigen Schnitt rückläufig, so die Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Vor zwanzig Jahren wurden noch weit mehr als doppelt so viele Fahrräder entwendet wie im vergangenen Jahr, allein im Jahr 2002 sind mehr als 3.000 Räder in Tirol verschwunden.

Österreichweit sind zwei Drittel aller Fahrraddiebstähle in Wien und in den Landeshauptstädten zu verzeichnen. In Innsbruck wurden im Vorjahr 602 Räder entwendet. Gemessen an der Bevölkerung liegt die Tiroler Landeshauptstadt damit hinter Salzburg: Dort kamen im Vorjahr auf 10.000 Einwohner 58 Fahrraddiebstähle, in Innsbruck waren es 46 Delikte.

Stärkere Zuwächse in Bezirken Kitzbühel und Kufstein

Die wenigsten Anzeigen wegen gestohlener Räder gab es 2021 in Tirol im Außerfern. Dort wurden gerade neun solche Diebstähle gemeldet, was ein deutlicher Rückgang ist. Auch in den meisten anderen Tiroler Bezirken wurden im Vergleich zu 2020 weniger Fahrraddiebstähle festgestellt. Ausnahmen sind Innsbruck, wo die Zahl nahezu gleich blieb, sowie die Bezirke Kufstein und Kitzbühel. Im Bezirk Kitzbühel wurden im Vorjahr 75 Fahrraddiebstähle angezeigt, was sogar einem Plus von knapp 83 Prozent entspricht.

Abgesperrtes Fahrrad
APA/HELMUT FOHRINGER
Bei den Fahrradschlössern soll man auf hochwertige und sichere Produkte setzen, so der VCÖ

Zehn Prozent der Raddiebstähle in Tirol werden geklärt

Wie der VCÖ in seiner Analyse verweist, werden in Tirol nur rund zehn Prozent aller Fahrraddiebstähle geklärt. Tirol liegt hier zwar ganz leicht über der bundesweiten Aufklärungsquote, in der Regel tauchen gestohlene Räder allerdings nicht mehr auf.

„Mit der steigenden Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrern braucht es auch mehr Abstellplätze für Fahrräder, insbesondere in Einkaufsstraßen, vor Geschäften, bei Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen. Bei Bahnhöfen sollten auch abschließbare Fahrradboxen zur Verfügung stehen“, so die Forderung des Verkehrsclubs Österreich. Für Kinder und Jugendliche brauche es zudem gute Abstellmöglichkeiten bei Schulen.

Der VCÖ rät, abgestellte Fahrräder immer abzusperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht oder das Rad für wenige Augenblicke alleine lässt. Zudem sei ein gutes Schloss wichtig. Weiters sollte man sich die Rahmennummer des Bikes notieren. Da rund 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder verschwunden bleiben, sei bei hochwertigen oder neueren Rädern eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen, so der VCÖ.