Wohnungstür
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Luxus-Preise für WG-Zimmer in Innsbruck

Für Studierende wird das Wohnen in Innsbruck immer teurer. Bis zu 950 Euro kostete im Vorjahr ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft, zeigte eine Erhebung der Arbeiterkammer (AK) Tirol. Auch die Durchschnittspreise stiegen im Vergleich zum Jahr 2020.

Im Innsbrucker Stadtteil Wilten kostete ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft im Vorjahr 950 Euro. Das war der höchste Preis in der aktuellen Erhebung, für die die AK Tirol über das ganze Jahr 1.744 Inserate gesichtet haben, in denen WG-Zimmer in Innsbruck angeboten wurden. So entstand ein Mietpreisspiegel zur aktuellen Marktsituation.

Die Mieten stiegen laut der AK-Untersuchung in fast allen Stadtvierteln. Der maximale Preis für ein Zimmer lag 2020 noch bei 800 Euro. Auch bei den Brutto-Durchschnittspreisen gab es einen Anstieg von 430 Euro im Jahr 2020 auf nunmehr 439,15 Euro.

Mieten werden nach oben getrieben

"Die teils absurd hohen Preise, die von Studenten kassiert werden, zeigen auch die prekäre Lage am Wohnungsmarkt“, sagte AK-Präsident Erwin Zangerl. Da viele junge Menschen – teilweise von auswärts und aus dem Ausland – in Innsbruck studieren möchten, seien sie auf eine Wohnung angewiesen und bereit, hohe Preise zu bezahlen. „„Das treibt wiederum die Mieten nach oben, die sich die Menschen jetzt schon kaum leisten können“, so Zangerl.

Preis für WG in Innsbruck
AK Tirol
roter Balken: Maximalpreis Bruttomiete WG-Zimmer; grüner Balken: Durchschnittspreis; blauer Balken: Mittelwert Bruttopreis/Quadratmeter

Entspannung könne in absehbarer Zeit wohl nur der Studenten-Campus bringen, diesen würden die AK Tirol und Sozialpartner bereits seit Jahren fordern, sagte Zangerl: „Pläne dazu liegen mittlerweile vor, jetzt muss aber auch die Umsetzung endlich Fahrt aufnehmen.“

Mietzinsbeihilfe erst nach Wartefrist

Mietzinsbeihilfe kann erst nach Ablauf einer Wartefrist beim Innsbrucker Stadtmagistrat beantragt werden. Österreichische Staatsbürger und Unionsbürger müssen vor der Antragstellung durchgehend zwei Jahre mit Hauptwohnsitz in Innsbruck gemeldet sein, bei Drittstaatsangehörigen sind es mindestens fünf Jahre.

An Studierende wird im Falle sozialer Bedürftigkeit und bei Vorliegen eines Mietvertrags für das gesamte Wohnobjekt eine Beihilfe gewährt, wobei als Wohnungsaufwand höchstens ein Betrag von 2,50 Euro je Quadratmeter förderbare Nutzfläche und Monat und eine förderbare Nutzfläche von höchstens 50 Quadratmetern zugrunde gelegt wird. Wohnen mehrere Studierende in einem Objekt, werden maximal 90 Quadratmeter Nutzfläche anerkannt. An andere Wohngemeinschaften bzw. bei der Vermietung von Einzelzimmern werden keine Beihilfen gewährt.