Eine der größten Baustellen Tirols im Oberland liegt unweit des neuen Zentrums am Malchbach hoch über Imst. Hier läuft derzeit eines der größten Projekte der Wildbach- und Lawinenverbauung. 30 Millionen Euro werden in die Hand genommen, um alte Sperren aus dem vergangenen Jahrhundert zu erneuern oder in modernster Bauweise wieder zu errichten und Imst bestmöglich zu schützen. Das Projekt soll noch vor dem Sommer in die Zielgerade gehen.

Logistische Herausforderung für Neubau in Imst
Auch hunderte Meter unterhalb wird derzeit gebaut. Hier entstehen drei Gebäude, ein Bürokomplex, ein neuer Bauhof sowie eine moderne Werkstätte und damit eine neue Zentrale im Oberland. Die Logistik ist dabei eine Extraufgabe. „Wir haben ein großes Ziel, nämlich den Neubau bei laufendem Betrieb aller Wildbach- und Lawinenbaustellen umsetzen“, berichtet Gebhard Walter, der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol.
Gebaut werde deshalb in drei Abschnitten, zwei große Bauabschnitte seien der Bauhof und die Verwaltung. Die eigene Baustelle und alle Baustellen der Wildbach- und Lawinenverbauung gleichzeitig abwickeln zu können, sei auch in den nächsten zwei Jahren eine Herausforderung, so Walter. Das Zentrum ist in Zukunft für die Sicherheit in 54 Gemeinden in den Bezirken Imst und Landeck zuständig.

Lawinenverbauung aus eigener Herstellung
Der Rohbau für die neue Werkstätte steht schon. Weniger bekannt ist dabei, dass viele Verbauungskonstruktionen selbst hergestellt werden. „Wir bauen viele Teile selbst, vor allem bei den modernen Wildbachverbauungen haben wir sehr oft Schrägrechenstahlkonstruktionen, die eigentlich eine Spezialanfertigung darstellen“, sagt Daniel Kurz, Gebietsbauleiter Oberes Inntal.
Weil diese Teile am Markt nicht erhältlich seien, sei die eigene Werkstätte mit der Schlosserei sehr wichtig. Neben der Baustelle in Hochimst gibt es mehrere aktuelle Projekte im Oberland, z.B. am Rettenbach in Sölden oder bei St. Leonhard im Pitztal.
Schutzwaldarbeit statt Jagd auf nicht lieferbares Material
Auch für die Wildbach- und Lawinenverbauung seien die aktuelle Preissteigerung und die Materialknappheit ein Problem. Man versuche, die Logistik daran anzupassen und Materialien, die schwer zu bekommen seien, nicht ausgerechnet heuer einzubauen. Man versuche, verstärkt in den Schutzwald zu gehen, um dort Bereiche zu bearbeiten, die arbeitsintensiver, d.h. auch lohnintensiver seien, so Gebhard Walter.
Viele Projekte seien, so wie die Großbaustelle am neuen Oberlandzentrum mit gut zehn Millionen Euro schon vergeben und damit unter Dach und Fach. Noch weiter vorauszuschauen sei kaum möglich.