Wildbiene
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Umwelt

Nisthilfen für Wildbienen im Obstbau

Die Tiroler Obstbäuerinnen und -bauern setzen sich für den Schutz von Wildbienen ein. 100 zusätzliche Wildbienenhotels, das sind Nisthilfen, kommen in der Blütezeit in ihren Obstanlagen zum Einsatz.

„Honigbienen, Wildbienen und andere Bestäubungsinsekten spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem des Obstbaus“, erklärt Obfrau Regina Norz vom Landesverband der Tiroler Erwerbsobstbauern „TirolObst“. Gute Erträge und Fruchtqualitäten würden nur bei guter Befruchtung gelingen.

Unterschiedliche Bienen bei verschiedenen Temperaturen

Honigbienen garantieren mit ihren vielen Arbeiterinnen eine sichere Bestäubung bei schönem Wetter. Bei windigem oder kühlerem Wetter stellen das vor allem Hummeln und verschiedene Wildbienenarten sicher, hieß es in einer Aussendung des Landwirtschaftskammer. Im Bergklima würden sich Honig- und Wildbienen optimal ergänzen, um bei sich ändernden Witterungsbedingungen im Frühjahr die optimale Befruchtung der Obstbäume sicherzustellen.

Obfrau Regina Norz mit Claudia und Toni Nagiller vom „Hoferbauer“ in Innsbruck/Amras bei der Übergabe der Wildbienenhotels.
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Die Wildbienenhotels stammen aus den Werkstätten der Lebenshilfe und kommen in Tiroler Obstanlagen zum Einsatz

Viele Wildbienenarten

In Österreich wurden 700 verschiedene Wildbienenarten nachgewiesen, 400 davon auch in Tirol. Wildbienen weisen im Vergleich zur Honigbiene einen deutlich kleineren Flugradius von nur rund 300 Metern auf. Nahrung und Nistplätze müssten deshalb kleinstrukturiert angeboten werden.

Rund die Hälfte der Wildbienenarten sind Bodenbrüter und benötigen dafür nicht bewirtschaftete lockere Böden oder Böschungen. Weitere 20 Prozent der Arten nutzen bestehende Hohlräume. Künstliche Nisthilfen werden von 30 bis 40 verschiedenen Wildbienenarten genutzt.