Hansjörg Hofer in Salzburg
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Religion

Hansjörg Hofer: Priester statt Tischler

Der gebürtige Zillertaler Hansjörg Hofer sollte eigentlich Tischler werden. Sein Glaube führte ihn aber in das Amt des Priesters, mittlerweile ist er zur Nummer zwei der Erzdiözese Salzburg aufgestiegen.

Hansjörg Hofer sollte und wollte eigentlich als ältester Sohn die heimische Tischlerei in Stumm im Zillertal übernehmen. Sein Großvater war bereits Tischler, sein Vater hatte einen kleinen Betrieb eröffnet. „Ich bin fast in der Werkstatt neben der Hobelbank aufgewachsen“, erinnert sich Hofer zurück.

Gleichzeitig war er aber auch als Ministrant aktiv. Eines Tages fragte ihn der damalige Pfarrer nach der Messe, ob er nicht auch Priester werden wolle. Hofer kann sich heute nicht mehr erinnern, was er damals geantwortet hat. Für ihn sei aber klar gewesen, dass ihm die Frage eigentlich jemand anderer gestellt habe, nämlich Jesus, sagt Hofer heute.

Hansjörg Hofer in Salzburg
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Hansjörg Hofer feierte vor zwei Tagen seinen 70. Geburtstag

Bilderbuchkarriere in der katholischen Kirche

Er folgte seiner inneren Stimme und entschied sich für den Priesterberuf. Seinem Vater teilte er dies mit, als dieser bereits schwer krank war. Er habe nur gesagt" wenn du das möchtest, soll es so sein", sagte Hofer. Kurze Zeit später ging der Zillertaler ans katholische Privatgymnasium Borromäum in Salzburg. Dort maturierte er und trat schließlich ins Priesterseminar ein.

Hansjörg Hofer
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Hofer entschied sich früh für das Priesteramt

1976 wurde er zum Priester geweiht, und war schließlich Sekretär des Erzbischofs. Lange Zeit war er auch als Pfarrer im Pinzgau tätig. Vor fünf Jahren wurde Hofer schließlich zum Bischof geweiht.

Zurück zur Seelsorge

Pfarren in Tirol

60 Pfarren der Bezirke Kufstein, Schwaz, und Kitzbühel gehören zur Erzdiözese Salzburg.

Hofer ist immer noch gerne Priester, wie er sagt. Auch wenn er mittlerweile zur Nummer zwei in der Hierarchie der Erzdiözese Salzburg aufgestiegen ist, so sei er doch immer Seelsorger geblieben. Als Weihbischof könne er wieder viel mehr mit den Menschen direkt sprechen. Als Generalvikar und Personalreferent sei der Hauptteil seiner Tätigkeit Verwaltung und Management gewesen. „Das ist wichtig, aber jetzt ist der Blickwickel wieder ein anderer, ich bin wieder zu den Wurzeln der Seelsorge zurückgekehrt“, freut sich Hofer.

Geschenk aus Stumm
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Ein Geschenk aus Hofers Heimatgemeinde Stumm

Symbol der Hoffnung

Bischof Hofer lebt einen starken Glauben, wie er selbst sagt. Die christliche Botschaft von der Auferstehung gebe ihm Kraft und Zuversicht, gerade auch jetzt in schwierigen Zeiten. „Wir feiern zu Ostern die Auferstehung des Herrn. Das ist die Hoffnungsquelle für mich und alle Christinnen und Christen. Das Ende ist nicht der Tod, nicht das Grab, sondern die Auferstehung“, sagt Hofer. Er bete auch dafür, dass gerade die Menschen in der Ukraine jetzt auch ein Zeichen der Hoffnung erleben könnten.

Die Osterfeiertage wird Hofer im Pillerseetal verbringen, n zwei Gemeinden seiner Erzdiözese. Urlaub daheim im Zillertal gibt es erst wieder im August, da habe der 70-Jährige dann wieder Zeit für Ausflüge mit dem E-Bike, für Wanderungen und Bergtouren.