Seit 2016 war der Taubenschlag auf dem Dach des Turnleistungszentrums im Olympischen Dorf beheimatet. Rund 200 Tauben wurden dort in den letzten Jahren betreut. Im April 2021, vor einem Jahr, wurde der Taubenschlag wegen einer Baustelle beim Schulzentrum von Expertinnen und Experten untersucht. Tierschützer hatten befürchtet, dass der Taubenschlag sogar geschlossen wird – mehr dazu in Innsbrucker Taubenschlag in Begutachtung. Die Stadt lehnte das damals aber bereits ab.
Neuer Taubenschlag in der Roßau
„Baurechtliche Gründe machen eine Übersiedlung leider notwendig, da in Wohngebieten keine Taubenschläge erlaubt sind“, sagte Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP). Mit dem Taubenschlag könne man die Population tierschutzkonform und konstant kontrollieren. Im neuen Taubenschlag in der Roßau würden die Tauben künftig im nahen Umfeld zum bisherigen Taubenschlag artgerecht betreut.

"Tauben zeigen sehr wohl eine gewisse Ortsbindung, sind aber durchaus fähig, sich rasch neue Behausungen und Nahrungsquellen, noch dazu in nächster Umgebung, zu erschließen“, so Christiane Böhm vom Innsbrucker Alpenzoo. Die Übersiedelung sei aus diesem Grund „wohl vorbereitet und mit entsprechenden Maßnahmen begleitet“ worden, garantierte die Amtstierärztin Elisabeth Gilhofer.
Stadt verweist auf Fütterungsverbot
Von Seiten der Stadt Innsbruck hieß es, dass Tauben in der Landeshauptstadt oft verbotenerweise gefüttert würden. Das Füttern oder auch das Ausstreuen von Futter ist allerdings in der Umgebung von Wasserflächen oder auch auf öffentlichen Plätzen, Straßen sowie Parkanlagen verboten.

Durch das Füttern würden die Tiere nämlich ihren natürlichen Trieb verlieren, selbst nach Futter zu suchen. Die Folgen können Mangelerscheinungen, Krankheiten oder übermäßige Vermehrung sein.