Die Winternotschlafstelle geht in die Sommerpause
Rotes Kreuz Innsbruck
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Chronik

Notschlafstelle beendet Wintersaison

Fünf Monate im Jahr bietet das Rote Kreuz Innsbruck obdachlosen Menschen ein Bett, eine warme Mahlzeit und ein offenes Ohr an. Die Notschlafstelle ist für viele ein wichtiger Anker in einer schwierigen Lebensphase. Am Freitag ging sie in die Sommerpause.

In der Innsbrucker Richard-Berger-Strasse 10 standen in der Wintersaison 2021/22 von Mitte November bis Mitte April wieder 20 Betten zur Verfügung, die stark frequentiert waren. An 152 Betriebstagen verzeichnete die Notschlafstelle 2.781 Nächtigungen. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Sieben Monate Sommerpause

Einlass in die Notschlafstelle fanden all jene, die auf keine anderen Übernachtungs- und Hilfsangebote zurückgreifen können. Am Freitag, den 15. April verließen die letzten Gäste um 8.00 Uhr Früh die Einrichtung, die jetzt in die Sommerpause geht. Im Spätherbst wird sie wieder aufsperren.

In der Notschlafstelle Innsbruck werden obdachlose Menschen betreut – frische Bettüberzüge sind dabei selbstverständlich
Rotes Kreuz Innsbruck, Bernhard Stolz
Die Betten werden nach jeder Nächtigung frisch bezogen

Der Winter in Tirol ist für obdachlose Menschen besonders hart und herausfordernd. Es gibt nur wenige Möglichkeiten sich aufzuwärmen, und noch weniger, um menschliche Nähe zu erfahren. Die Notschlafstelle des Roten Kreuzes Innsbruck (RKI) ist ein Ort, wo beides angeboten wird.

Schlafstätte und Sozialraum

Man gebe den Klientinnen und Klienten ein Zuhause, in dem sie sich geborgen fühlen können, erklärte Stefan Biebel, der die Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim RKI leitet: „In der Notschlafstelle kümmern sich Betreuerinnen und Betreuer um sie, mit denen sie sich auf Augenhöhe austauschen können.“ In der Notschlafstelle erhalten Obdachlose neben einem sauberen Bett auch eine warme Mahlzeit, Hygieneartikel und die Gelegenheit, sich in den nach Geschlechtern getrennten Sanitärräumen frisch zu machen.

Wegen der Pandemie wurde während der Wintersaison genau dokumentiert, wer wann wo geschlafen hat. Zudem gab es Antigentests beim Einlass, Maskenpflicht und regelmäßiges Händewaschen. Die strengen Maßnahmen zeigten Wirkung: In der Notschlafstelle wurden keine Infektionen verzeichnet.